Aufbau einer Glasfaser-Karpfenrute |
|
Aufbau einer Glasfaser-Karpfenrute |
 |
Hallo, mein Name ist Flo, ich bin 33 Jahre alt/jung und habe mich neu angemeldet hier, weil ich ein kleines Projekt plane und ein paar Tipps benötige.
Ich habe eine alte, dreiteilige Glasfaser-Karpfenrute geschenkt bekommen. Diese ist etwas ramponiert, aber zum wegwerfen zu schade. Der Blank ist in Ordnung und hat keine Beschädigungen. Ich habe mir vorgenommen, die Rute so gut ich kann aufzuarbeiten, dabei aber möglichst wenig Geld zu investieren. Geplant ist, Kork und Beringung zu erneuern (aktuell sind da Ringe ohne Einlage drauf).
Nachdem ich hier im Forum etwas gestöbert habe, hätte ich einige Fragen und wäre sehr dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, ob mein Vorhaben funktioneren könnte.
Ich hätte zunächst mal den Kork vor und hinter dem Rollenhalter komplett entfernt und eventuelle Rückstände mit einem feinen Schleifpapier abgetragen, um den Blank nicht zu beschädigen. Den Rollenhalter hätte ich einfach dran gelassen.
Um den Kork zu erneuern, würde ich selbstklebenden Kork bestellen und ihn auf den Blank kleben. Alternativ habe ich mir gedacht, dass ich auch Duplon verwenden könnte, das wäre vielleicht sogar einfacher.
Dann würde ich die Beringung vorsichtig entfernen. Die neuen Ringe mit Einlage würde ich zunächst mit Resten geflochtener Schnur an der Rute befestigen (eine Anleitung dazu habe ich online gefunden). Spricht etwas dagegen, statt "richtigem" Bindegarn geflochtene Schnur zu verwenden? Nach dem Binden würde ich die entsprechenden Stellen dann mit Rutenlack bestreichen, um die Wicklung zu verbergen.
Die Optik ist mir nicht so wichtig, ich würde gerne aus der alten Rute einfach ein zuverlässiges, funktionierendes Arbeitsgerät machen, welches ich dann auch mal zum Nachtangeln verwenden würde.
Spricht aus eurer Sicht etwas dagegen, so vorzugehen? Danke schonmal vorab für euren Input.
|
|
01.07.2022 11:18 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
sepp73
User

Dabei seit: 30.03.2011
Beiträge: 5.734
Herkunft: Fridolfing/Bayern
 |
|
RE: Aufbau einer Glasfaser-Karpfenrute |
 |
Servus,
erst mal ein herzliches
von mir bevor wir zum Sachlichen kommen.
Naja, das mit dem "selbstklebenden" Kork glaub ich wird nix, das ist doch eher was für Bodenbeläge, nicht für Angelruten. Das mit dem runterschnitzen des alten Korks ist natürlich schon mal die Grundvoraussetzung für die Sanierung der Rute. Anschließend schleift man die letzten Kork- und Kleberreste ab, das passt auch. Für den neuen Griff würde ich mir entweder Korkscheiben oder fertige Parallelteile besorgen, die muss man dann halt noch an den Durchmesser des Blanks anpassen, was am besten mit einem Reamer (ne grobe Rundfeile) passiert. Wenn du nur den hinteren Kork tauschen willst, dürfte es problematisch werden, weil der Blank am hinteren Ende dicker ist, als z.B. direkt hinter dem Rollenhalter. Das kann man natürlich mit Tape unterfüttern aber das beste wäre es wohl, den ganzen Griff zu strippen und komplett zu erneuern, dann kann man die Scheiben sehr genau auf Mass auffeilen und das Ergebnis macht auch was her. Das Ringewickeln mit dünnem Geflecht klappt schon, geht auch nicht anders als mit Garn, und in Verbindung mit dem Lachk ergibt sich ein sehr haltbares Laminat. Warum willst du die Wicklungen unter dem Lack "verstecken". Das klappt nur, wenn du den Lack mit Pigmenten einfärbst, im Original ist der ja klar...
Gruss, Sepp
__________________ Nach
kommt hoffentlich
|
|
01.07.2022 11:52 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
fischmonger
User
Dabei seit: 01.07.2022
Beiträge: 3
Themenstarter
 |
|
Hi Sepp, danke für das herzliche Willkommen und auch schonmal für die Tipps.
Ich würde es gerne so einfach wie möglich halten, denn leider bin ich mit "zwei linken Händen" gesegnet
Ich wusste nicht, dass der Lack klar ist. Aber das ist auch kein Problem, denn so kann ich das ganze optisch ein wenig aufwerten, indem ich einfach farbiges Geflecht zum Binden verwende. Ich habe ein wenig Zweifel daran, dass ich die Bindung so hinbekomme, dass das optisch ansprechend aussieht, daher die Frage nach dem "Verstecken".
Ich habe überlegt, den Kork vielleicht auch vor dem Rollenhalter komplett zu entfernen und dann so eine Art Schrumpfschlauch (gibt es im Fachhandel) oder aber solches Klebeband, wie man für die Griffe von Tennisschlägern benutzt zu verwenden, um den Kork zu ersetzen. Vielleicht wäre das eine einfache, kostengünstige und zweckdienliche Variante?
Der Rutenblank ist braun und mit Klarlack überzogen. Ich habe überlegt, den Klarlack zu entfernen und den Blank dann mit schwarzer Farbe zu lackieren. Was müsste ich bei der Entfernung des Klarlacks beachten, und wie gehe ich dazu am besten vor? Da es ein Glasfaserblank ist, muss ich vermutlich nicht ganz so vorsichtig vorgehen, als wenn ich einen Carbonblank bearbeiten würde, oder?
Muss ich für die Lackierung des Glasfaserblanks zwangsläufig Rutenlack verwenden, oder funktioniert das auch mit anderen Lacken, z.B. aus dem Autobereich?
Wenn der Blank dann schwarz lackiert ist, muss der Lack dann zwangsläufig mit Klarlack überzogen werden, oder kann ich das dann so lassen, wie es ist und lediglich die Bindungen mit Klarlack überziehen?
Fragen über Fragen
Danke schonmal, ich freue mich über jeden Tipp.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von fischmonger: 01.07.2022 13:06.
|
|
01.07.2022 13:06 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
Reinhard 02
User
Dabei seit: 25.12.2010
Beiträge: 3.291
Herkunft: BaWü, Heidelberg
 |
|
Ich habe schon diverse alte Glasruten aufgefrischt, auch Karpfenruten.
-Blank entlacken mit einem stumpfen Messer oder ähnlicher mittelscharfer Kante - Messerrücken, zerbrochene CD, Glasscherbe o.ä.
Erst ganz zum Schluß bischen drüberschleifen. Keine Angst, mit dem richtigen Winkel wird der blank nicht verletzt, der blank ist immer härter als der Lack.
- geflochtene Schnur geht wunderbar zum Ringewickeln, habe ich schon öfters verwendet.
- selbstklebendes Korkband gibt/ gab es speziell für Angelruten, das macht auch die Krümmung mit.
Ich würde dir aber Schrumpfschlauch empfehlen, wg. der 2 linken Hände
- farbig lackieren würde ich nicht, geht der ganze alte Flair verloren. Aber ich habe auch schon mit der Sprühdose blanks lackiert. Eine zusätzliche Klarlackschicht schützt die Grundfarbe, habe ich aber nie gemacht. Dann gibt es halt mal paar Flecken wg. abgeschabten Lack.
- Zum Rutenlackieren verwende ich zB. Parkett- oder Bootslack. Mit dem kann man auch sehr gut die Wicklungen lackieren. Den blank lackiere ich mit 2-3 Schichten Wischlackierung: Lack auf den blank tropfen und dann mit einem Küchenpapier dünn verreiben.
Reinhard
|
|
05.07.2022 19:38 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
fischmonger
User
Dabei seit: 01.07.2022
Beiträge: 3
Themenstarter
 |
|
Hallo, super, vielen Dank erstmal für die guten Tipps. Ich werde mich dann morgen ans Werk machen.
|
|
13.07.2022 16:11 |
|
Der Betreiber des Rutenbauforums distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt dieses threads. Für dessen Inhalt ist alleine der Verfasser verantwortlich.
Sollte dieser Beitrag Ihre Rechte verletzten so informieren Sie diesen bitte.
|
|
|
Impressum
Datenschutzerklärung (DSGVO)
|