Aus dreiteilig wird sechsteilig |
Jeronimo66
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Aus dreiteilig wird sechsteilig |
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Moin moin,
hatte die Säge schon vor ein paar Monaten angesetzt und einen dreiteiligen Elnetti Stratocaster Lynx Blank 8‘ #4 sechsteilig gemacht. Es ist der gleiche Blank, den ich dieses Jahr schon für meinen Bruder aufgebaut habe. Konnte mich aber bisher einfach nicht für eine Wicklungsfarbe und die Art der Zierwicklungen entscheiden. Ich habe bestimmt 8 verschiedene Wicklungen ausprobiert und wieder verworfen.
Die Thomas & Thomas Lotic von Marc hat dann den Knoten platzen lassen und ich habe den Stil der Wicklungen einfach gnadenlos kopiert.
Nicht ganz so schlank und perfekt, aber ich bin zufrieden. Beim nächsten Mal werde ich aber den Lack am Ender der gesägten Stellen noch entfernen. Sieht ja schimm in der Großaufnahme aus.
Beim Zapfen bekomme ich langsam Routine, diese Schleiferei ist aber nicht meine liebste Arbeit. Natürlich sind die Teile am Ende wieder nicht gleich lang geworden. Beim Einpassen und Einschleifen der Zapfen hat es das eine oder andere Ende der Teile dann doch mal ein paar mm gekostet. Ich bin zwar trotzdem zufrieden, würde aber gerne wissen wie es perfekt geht.
Die gemessenen Werte haben sich nur minimal verändert und der Blank ist vermessen nur ein klein wenig schneller geworden. Da ich noch einen letzten Blank habe, habe ich mal ein Vergleichsfoto der Biegekurve gemacht.
Die Werte sind bei dem unverbauten Blank 10,7g (statisch) und 48,4g (15°) mit einem Powerfaktor von 4,54.
Bei der dreiteiligen Rute sind es 10,9 (statisch) und 48,2g (15°) mit einem Powerfaktor von 4,48.
Und der sechsteilige Aufbau hat 10,9g (statisch) und 49,5g (15°) mit einem Powerfaktor von 4,60.
Ich habe die Rute zwar nur trocken geworfen, kann aber keine negative Veränderung feststellen. Ist ein immer noch ein fantastischer Blank.
Das Rutenrohr habe ich aus einem Rest von einem Sage Rohr für zweiteilige Ruten gebaut, welches ich mal für eine andere Rute gekürzt hatte. Verschlossen ist es mit Korken, wobei der Obere eine Lederschlaufe bekommen hat.
Die Rute wiegt 78g, die Rutentasche 51g und das Rutenrohr 163g, also zusammen schlanke 292 Gramm.
Mein Fazit nach inzwischen 4 zersägten Ruten:
Ich war ja ein bisschen skeptisch und habe Reinhards Aussage, dass sich die Ruten durch die Teilung nicht verändern würden nicht zu 100% vertraut. Da ich inzwischen drei verschiede Blanks zu 4 bzw. 6teiligen Ruten gemacht habe und die Blanks auch in ihrer Originalteilung aufgebaut habe würde ich ihm jetzt voll zustimmen. Die geringen Veränderungen durch die Zapfung (wenn man sie so macht wie Reinhard sie beschrieben hat) lassen sich zwar in der Biegekurve sehen und auch messen, beim Werfen der Rute sind diese geringen Veränderungen für mich aber nicht spürbar.
Gruß
Carsten
Jeronimo66 hat diese Bilder (verkleinerte Versionen) angehängt:
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zum letzten Mal von Jeronimo66: 18.12.2020 14:01.
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18.12.2020 13:57 |
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Reinhard 02
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Sehr schön Carsten, ich freue mich, dass ich dich zum zersägen
animieren konnte.
Ich hätte noch die schmalen unlackierten Streifen der originalen Mutterenden abgesägt, da wo der Lack fehlt. Es ist auch ungewöhnlich, dass ein blank an der Stelle nicht komplett lackiert ist.
Das die Teile nicht alle gleich lang werden habe ich fast immer und es kratzt mich überhaupt nicht. Wenn die Rute zusammengesteckt ist, sieht man es nicht, wenn sie im Futteral verstaut ist, sieht man es nicht und es hat auf die Performance 0 Einfluss.
Reinhard
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18.12.2020 20:29 |
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Helmholtz
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Wunderbar geworden, gratuliere!
Habe mich da jetzt mal ein bisschen eingelesen, auch in den Beschreibungen von Reinhard.
Was ich nicht ganz verstehe:
Versucht ihr an der Trennstelle beim Zapfen die gleiche Materialstärke zu erreichen wie beim neuen weiblichen Teil welches dann über den Zapfen geht?
Irgendwie leuchtet mir das nicht so ganz ein. Rein von der Physik her (gleiche Materialeigenschaften vorausgesetzt) müsste der Zapfen doch mehr Wandstärke haben wie das weibliche Gegenstück, des kleineren Durchmessers wegen, oder verpasse ich da etwas? (Um die gleiche Steifigkeit zur erreichen).
Danke und Grüsse,
Patrick
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18.12.2020 22:12 |
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Einsteiger
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Tolle Rute-Arbeit hast du da geleistet Carsten gratuliere und
Wenn man noch den schubsen von Reinhard bekommt dann funzt es
LG Pren
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19.12.2020 05:58 |
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Jeronimo66
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Zitat: |
Original von Helmholtz
Was ich nicht ganz verstehe:
Versucht ihr an der Trennstelle beim Zapfen die gleiche Materialstärke zu erreichen wie beim neuen weiblichen Teil welches dann über den Zapfen geht?
Irgendwie leuchtet mir das nicht so ganz ein. Rein von der Physik her (gleiche Materialeigenschaften vorausgesetzt) müsste der Zapfen doch mehr Wandstärke haben wie das weibliche Gegenstück, des kleineren Durchmessers wegen, oder verpasse ich da etwas? (Um die gleiche Steifigkeit zur erreichen).
Danke und Grüsse,
Patrick |
Moin,
du hast recht. Der Zapfen muss (bei vergleichbarem Material) dicker sein, um die gleiche Steifigkeit zu erreichen. Zumindest in seinem freiliegenden Bereich zwischen den Blankstücken. Ich habe mich an Reinhards Vorgehensweise gehalten und mit kürzer werdenden Lagen gearbeitet, um die Aktion möglichst wenig zu beeinflussen. Da ist die äußere Lage bei mir auch mal geringfügig dünner als der Blank, solange sie grundsätzlich stabil genug erscheint, um die maximale Biegung auszuhalten. Die Stabilität erhält der Zapfen durch die kürzer werdenden inneren Lagen, wobei die innerste Lage immer ein kleines Stück länger ist als der freiliegende Bereich des Zapfens. Da meine Materialauswahl nicht unbegrenzt ist, habe ich genommen was ich finden konnte. Große Auswahl, um auf eine passende Materialstärke zu achten hatte ich da nicht.
Ich habe da keine große Wissenschaft daraus gemacht. Etwas Bauchgefühl und die Biegekurve unter großer Belastung optisch zu betrachten war eigentlich alles. (Nicht vergessen die abgesägten Enden mit einer Stützwicklung zu versehen!) Von zwei bis vier Lagen war bisher alles dabei. Die innerste Lage war auch schon mehrmals aus Vollmaterial, um die nötige Steifigkeit zu erreichen.
Aber ich sehe da noch als "Lehrling" und bin mir aber sicher, dass Reinhard noch sein Wissen dazugeben wird sollte ich etwas vergessen haben oder er eine andere Meinung dazu haben.
Carsten
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Jeronimo66: 19.12.2020 09:00.
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19.12.2020 08:48 |
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Reinhard 02
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Patrick, deine tolle Konstruktionszeichnung zeigt das Prinzip sehr schön, hat aber einen kleinen Fehler: Auch das rote Teil sollte bis in das Mutterstück / Spitzenteil hineinreichen.
Wieviel Lagen man letztendlich verwendet, ist von der Wandstärke des verfügbaren Materials abhängig. Wenn ich ausreichend starkes Material habe und zb. mich eher Richtung HT bewege, also wenig Biegung habe, bin ich froh, wenn es mit nur einem Stück ohne zusätzliche Verstärkung klappt. Spart Zeit.
Je biegsamer die Stelle wird, desto eher sollte sich auch der Zapfen biegen können. Da kann man auch mal bei einer Kohlerute als äußeren Zapfen Glas nehmen, das deutlich biegsamer ist. Wenn dann die mittige Verstärkung genug Steifigkeit mitbringt, reicht das völlig, bzw. das ist eigentlich sogar die erstrebenswertere Variante, da die Biegekurve minimalst beeinflusst wird.
Reinhard
Hat sich erledigt - Carsten war schneller
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Reinhard 02: 19.12.2020 10:03.
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19.12.2020 10:02 |
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Reinhard 02
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Patrick,
6-teilige 2-Hand blanks gibt es recht günstig bei tackle24. Die hatte ich schon in der Hand, die sind gut!
Ich habe schon aus einem 3-Teiligen Karpfenblank, 12´, 2lbs eine 6 - teilige 2 - Hand gebaut und auch schon ausgiebig damit geworfen, das geht wunderbar.
Das ist ein alter Hardy blank, der auch verzapft war, so sehen die neuen Verbindungstellen identisch aus.
Ich habe aber auch schon blanks mit O/U Verbindung geteilt und verzapft. Dann sehen die Verbindungstellen halt unterschiedlich aus, macht mir aber nichts.
Wichtig ist nur ein guter Schutz der neuen weiblichen Enden mit einer stabilen Stützwicklung.
Manchmal sind die Wandstärken innerhalb eines Rutenteils etwas ungleichmäßig. Da kann die Wandstärke an der Schnittstelle um 50% schwanken.Das kommt durchs Abschleifen.
Da sind mir Anfangs mal paar blankenden unter der Stützwicklung aus Bindegarn ( bleibt auch nach der Lackierung etwas elastisch!)eingerissen. Das lässt sich mit einer zusätzlichen Verstärkung, entweder mit roving, Kohlefaserband beheben.
Oder man macht die Stützwicklung mit geflochtener Schnur, entweder nur als alleinige Wicklung oder unter einer zusätzlichen Wicklung mit dem verwendeten Bindegarn.
Das hängt aber von der Wandstärke in Relation zur Kraft des blanks an dieser Stelle ab. Daher mache ich das nach "Gefühl".
Im Spitzenbereich von Fliegenruten verwende ich auch mal statt des Zapfens eine äußere Hülse, zB. wenn mir der Innendurchmesser zu gering erscheint für einen Zapfen.
Das hat den Vorteil, das ein Ausbrechen der blankenden garantiert unmöglich ist.
Reinhard
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19.12.2020 10:19 |
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Helmholtz
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Hallo Reinhard,
danke dir. Du meinst wohl die http://rutenbauforum.de/rodbuilding/thre...ight=fireneedle
Da habe ich leider keine so guten Erfahrungen damit gemacht. Witzigerweise bricht die ja genau da wo eben die Schwachstelle ist. Also beim Durchmessersprung.
Habe deshalb jetzt eine EPIC DH hier. Aber die hat halt "nur" 13ft.
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19.12.2020 14:50 |
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Lieber Carsten,
ich tät mich ja nicht trauen, aber der Eumel sieht echt gut aus. Nur irgend wann, fürchte ich, macht mal einer jeden Fuß ein Teil. Und jetzt stellt Euch mal die o.g. 13' Rute mit 13 Teilen vor, also ich würde sagen, wenn schon denn schon!
Kennt Ihr eigentlich Asterix & Obelix auf Korsika? Da haben die Korsen stiletmäßige Speere!? Das dauert nicht mehr lange, wenn Ihr so weiter macht, taucht das hier bald auf
Frank - aka Blindfisch aka 18' in 3 Teilen
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19.12.2020 18:03 |
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Jeronimo66
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Lieber Frank,
für dich würde ich glatt die Säge an den rosa Fahnenmast ansetzen. Ich kann auch gerne 18 Teile daraus fabrizieren. Wenn man es geschickt anstellt und immer einen guten Zentimeter für den Zapfen einplant, dann bleibt am Ende sogar ein Ende für den Stiel eines rosa Monsterfischtöters über! Den kannst du dann sichtbar in einem Holster am Gürtel tragen.
Na, da kribbelt es doch in den Fingern....oder?
Mal im Ernst. Ich habe die Blanks die ich zersägt habe mehrfach, da ist es nicht so schwer sich zu überwinden.
Wann gibt es eigentlich mal ein update zu Annemarie/Horst. Sterbe fast vor Neugier!
Schöne Grüße
Carsten
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19.12.2020 19:34 |
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Da sagst Du was, mein lieber Carsten, Annemarie liegt und liegt und liegt, hat sich bestimmt schon wundgelegen. Du legst den Finger genau in die Wunde, habe gerade sowas wie eine Schreibblokade des Rutenbaues.
Aber jetzt, die nächsten Tage, weil es wieder ein wenig ruhiger wird, bekommt sie endlich wieder meine volle Aufmerksamkeit - ich schwöre, sonst schick ich sie zu Dir zum zersägen und schräge Fischgalgen und Priests in Serie zu produzieren.
LG,
Frank
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19.12.2020 20:09 |
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