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Geschrieben von Vogtlandsalmon63 am 01.06.2024 um 20:42:

 

Ich baue solche speziellen Griffe schon seit Jahren und fische mit meinen eigenen Ruten damit. Das ist nichts neues,was hier vorgestellt wird. Die Herstellung ist für jede Handanpassung etwas speziell, da man dafür den Abdruck des Fischers der Rute braucht. Dafür ist das Wurfgefühl und Verhalten danach sehr angenehm und dynamisch. Meine Griffe kann man mit Daumenhaltung so wie mit Zeigefingerhaltung fischen, da die Griffmulden so speziell eingearbeitet sind. Frank hat an der Orkla schon mal so eine Einhandrute von mir in der Hand gehabt.
Gruß Vogtlandsalmon63



Geschrieben von Jeronimo66 am 02.06.2024 um 08:36:

 

Moin,

@Vogtlandsalmon: Obwohl der Maniform Griff ja seit den 90ern auf dem Markt ist, inzwischen werden wohl nur noch Restbestände verkauft, findet man nur wenig darüber. Hat sich wohl nicht durchgesetzt. Mir ist diese Griffform erst vor ein paar Jahren bekannt geworden und hier im Forum gibt es auch nicht viel dazu. Dieser Faden zur Ergonomie von Griffen aus den Anfängen des Forums (von inzwischen über 14.000) gibt ein wenig Auskunft, leider gibt es keine Bilder oder funktionierende Links mehr dazu. Das finde ich schade, da die Ergonomie von Griffen (über das Zuschleifen eines Griffzylinder in Stärke und Form hinaus) interessant ist. Wie auch mit mir wachsen ja immer wieder Rutenbauer nach. Und diese erfahren und lernen Dinge, die für andere schon ein alter Hut sind. Da wäre es doch schön, wenn deren Erfahrungen hier nachhaltig im Forum dokumentiert sind.

Vielleicht magst du dazu ja in dem oben verlinkten Faden deine Erfahrungen posten oder ein neues Thema aufmachen. Ich bin ja gerade erst dabei diese in der Achse verschobene Griffform auszuprobieren und werde noch Jahre brauchen um auf deinen Wissensstand zu kommen. Franks Probleme mit der Handgelenksstabilisierung bei seiner 10‘ #8 Rute sind doch ein fantastischer Anlass dieses alte Thema wieder aufzuwärmen und mal nachhaltig zu dokumentieren.
Deine Erfahrungen und wie genau du beim Bau deiner Griffe vorgehst, wäre doch ein wertvoller Beitrag für das Forum. Mit welchem Material (Ton?) nimmst du den Griffabdruck? Wie kommst du von dieser Form zum Griff? Aus welchem Material baust du die Griffe? (Normale Korkscheiben sind ja zu klein im Durchmesser.) Wie bearbeitest du das Material? Sind dir irgendwelche Fallstricke aufgefallen?

@Frank: Es tut mir leid, dass ich hier dein Thema kapere. (Glatt gelogen Lachen-5 !). Aber bei einem so erfahrenen Piraten wie dir bin ich zuversichtlich, dass es für dich in Ordnung geht. (Nicht gelogen!)

Gruß
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 02.06.2024 um 09:33:

 

Aber selbstverständlich, lieber Carsten, Robby und Kollegen, immer her damit!

Ja stimmt, lieber Robby, ich hatte Deinen Griff in der Hand! Und ja bitte, erzähl doch mal wie Du die baust. Genau wie Carsten anspricht, musste ich praktisch 2 Birkenrindenstücke aufeinander setzen um die Höhe überhaupt zu ermöglichen. Du als alter Modellbauer, für Dich ist das doch ein Klacks! fröhlich

Noch mal zurück zum Wurf: Es ist wirklich so, alle reden vom Fighting Butt im Drill, aber alles was als kleiner Rest von Rute am unteren Ende sitzt, ist auch im Wurf eine große Hilfe. Ohne, gibt das mit meinen Ruten nur ein "laues Lüftchen" im Wurf, wie ich auf der linken Hand schon beschrieb.

Ich weiß nicht, warum ich das links nicht schaffe. Vielleicht geht es anderen Kollegen auch so, egal wo sie werfen. Ich kann das nicht erklären, hoffe das ich das "abtrainieren" kann. Wenn es nämlich funktioniert, wirft man diese hohen WG (egal wie lang die Rute) und Leinen völlig anders! Wie ich schon schrieb, wären auch kurzfristig noch eine ganze Ecke mehr WG möglich, oder noch längere Leinen. Ich habe das noch gar nicht ausgereizt, aber wer das möchte landet unweigerlich auf "tierischen" Distanzen. Aber, diese Handgelenksgeschichte ist schon wieder wider der Lehrmeinung glaube ich ... Daumenhoch3

Ich kann mal wieder Vids machen, um das zu demostrieren.

LG,
Frank



Geschrieben von fly fish one am 02.06.2024 um 19:40:

 

Wenn sie dran ist, bekommt sie einen eigenen Faden, aber zur Vervollständigung der oben erwähnten Sage TCR 10' #7: Sie hat einen 3.75 Grad Messwert von 24,7 also rund 25 Gramm und ist damit gleichauf einer Sage FLi 9' #9 und 3 Gramm mehr einer Sage Method 9' #7 gelabelt mit 22 Gramm Messwert!

Außer der alten FLi #9, spinnt sich Sage mit den WG vs. Klasse aber astrein Einen zurecht! großes Grinsen
Wie man immer wieder sieht, gehört das Labeln der Blanks zur Firmenpolitik um dem Käufer eine bestimmte Intention und Aktion zu verkaufen - alles völliger Quark! Zweidaumenhoch

Die TCR ist bei den ersten Würfen mit rund 21 - 22 Gramm Leine, der Sage SP, spürbar deutlich kräftiger! Mit so einer leichten Leine würden Kollegen vermutlich von schneller Aktion reden, aber auch das ist Quark, weil der Blank gar nicht richtig arbeitet! Mit mehr WG macht sie viel mehr Laune, weil sie die Leine richtig rauskatapultiert, die Biegung wieder spürbar vor das Handteil kommt. Ob sie das so schön kann wie die noch einmal deutlich ältere SP wird sich zeigen. So als vorsichtiges Resüme würde ich sagen, dass mir die SP mehr Spass macht, aber von der Leistung mit ca. 3 Gramm mehr gegen die TCR keine Chance hat. Nur weil einige bei 2 - 3 Gramm Unterschieden abwinken, aber die beiden Blanks sind völlig unterschiedlich, weil der ganze Taper der TCR für diese Last ganz anders ausgelegt ist. Ohne so einen Besen wie die TCR auszumessen, wird es sehr mühsam eine Leine zu finden, damit der Blank auch Laune macht.

Sie war an der Küste ursprünglich beheimatet, wurde dort verständlicher Weise sehr wenig geworfen. Dann noch einen strammen Wind auf den 10' und Abends hängen die Kühlpacks am Handgelenk! Lachen-5 Sicher wäre sie, wenn das Pferd anders aufgezäumt wird, eben bei ruhigem Wetter eine Rute um richtig große Wasserflächen abzusuchen. Immer mit einer Weite um die 30 Meter und das in großen Radien geworfen, da kommen richtig Flächen bei rum! Dann eine zweite aufgeriggt Rute am Rucksack und wenn Arm und Hand müde werden, eben eine Stufe smarter mit WG und Rutenlänge.

Ich muss mal sehen wie ich am Lachsbach vorgehe. Vielleicht die 10' Sage TCR mit 25 Gramm, dann die 9füßige Sage X mit 22 Gramm und die dann noch mit Floatrolle wenn ich ganz am Ende bin! Respekt

Interessant sind auch noch andere Gedankenspiele, was wohl eine #7 9' TCR oder #8 9' und falls es auch noch #9 9' gab, was die wohl für Messwerte haben. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es überhaupt eine #8 10' gab. Die dürfte dann vermutlich schon stark nach 30 Gramm laufen und das wäre echte Arbeit. Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass Sage sowas konzipiert hat. Das würde am Markt nur wenig Erfolg haben. Mich würde es reizen, aber ich denke ich werde mir mal irgend wann eine 10' CTS mit 30 Gramm besorgen. CTS hat diese Custom Blanks, wo man sich das aussuchen kann...

Auch die Länge 10' dürfte für die TCR nur Vorteile haben, so werden das sehr schön flexende Aktionen unter hohen Wurfgewichten! Ich sag ja immer, die niedrigen WG durchaus mal "kürzer denken" und die hohen WG 'länger denken"! Da kommen astreine Rutenaktionen heraus und zwar immer in Richtung "sportlich" mit sehr viel Leistung im "Vortrieb"!

LG,
Frank


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