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Geschrieben von hjb66 am 22.12.2023 um 16:17:

 

So einfach ist es Daumenhoch4 Daumenhoch4 .Da bin ich absolut auf Deiner Seite



Geschrieben von KilianK am 22.12.2023 um 17:50:

 

Zitat:
Original von Jeronimo66
Moin,

sicherlich ist das Taper sehr wichtig. Wenn man aber deutlich unterschiedliche Materialien (im gleichen Zuschnitt) auf die gleichen Mandrells wickelt, dann wird die Rute unterschiedliche Eigenschaften haben.

Gruß
Carsten


Das wollte ich damit auch nicht behaupten, eher das Gegenteil. Ich habe eine 8'6" #5 Fiberglasrute die hat an der Spitze 1,55mm und am Endteil 12,5mm. Die ist m. E. recht schnell für Glas und das liegt so denke ich hauptsächlich an diesem Taper.
Was ich sagen wollte ist, dass man das beste Material haben kann, wenn das Taper aber Murks ist dann wird es trotzdem kein toller Blank.



Geschrieben von Reinhard 02 am 22.12.2023 um 18:21:

 

Das ist klar, Carsten.
Aber mit verschiedenen Tapern kann man gut den Nachteil mancher Materialien minimieren.
So haben die 3-teiligen E-Glas blanks von TAC die härtesten Rückgrade aller Glasruten, die ich habe, obwohl aus dem weicheren E-Glas.
Dagegen empfinde ich meine S-Glas 686 Epic als eher weich.

Der 8`#"5er" ( tatsächlich 6/7 ) E-Glas blank von TAC wiegt 69gr.
Der 8,6´ "6er" Epic ( tatsächlich schwache 5 ) wiegt 63gr. Er ist zwar 0,5´länger, aber ca. 2 Klassen leichter und daher schwer zu vergleichen.
Aber als Summe macht sich mir das S-Glas in dieser Rute nicht bemerkbar.

Ich habe mir heute mal den 4-teiligen # 8er E-Glas von TAC bestellt, - 48,-
Blankdaten: 94 gr, Butt 14,0 - Spitze 1,9
Bandit : 89 gr. , Butt 13 Spitze 2,0

Da der Epic für mich ein 8er ist, bin ich gespannt, wie der TAC blank im Vergleich ausfällt.
Erstmal gehts natürlich darum, ob beide in etwa das gleiche WG. haben.
Wenn ja: Machen sich das S-Glas und der mehr als 5fache Preis in der Performance bemerkbar?
Oder mehr nur in der Lackierung?
Bin gespannt.

Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 22.12.2023 um 19:01:

 

Moin,

ich bin der letzte der die z.T. sehr überzogenen Preise der namhaften Marken rechtfertigt. Und nicht jeder hochpreisige Blank ist auch so gut wie er verspricht und mancher günstige ist für seinen Preis fantastisch. Das ist bei Glas nicht viel anders als bei Carbon. Aber 10% mehr Leistung gibt es nunmal nicht für 10% mehr Geld. Auch die Verarbeitungsqualität sowie eine gute Qualitätskontrolle kosten. Und S-Glas wird bei einem guten Taper einem guten E-Glas Taper immer etwas überlegen sein.

Ich habe eine Rute auf einem der TAC Glasblanks in weiß. Da stört mich die gelbe Klebung und der Farbunterschied am Zapfen schon sehr. Da waren mein Haldin und mein Blue Halo Blank schon ganz anders verarbeitet. Ebenfalls liegen noch zwei günstige Glasblanks in #3 und #4 rum, die ich in D. gekauft habe. Bei denen ist die Lackierung etwas scheckig. Und einen mit 50€ teureren aus China in #4 (vermutlich von Leichi), der aber dafür wie durchgefärbt aussieht. Ich glaube das ist ein S-Glas Blank.

Allerdings gibt es S-Glas auch für weniger Geld da muss man nicht gleich 250€+ ausgeben.
Z.B. diese hier. Aber ob diese hier etwas taugen...keine Ahnung?

@Kilian: Hätte ich mir gleich denken können, dass du es anders gemeint hast!

Gruß
carsten



Geschrieben von TorstenHtr am 23.12.2023 um 11:35:

 

Hi,

die Unterschiede sind jetzt nicht so gigantisch groß zwischen S-Glas und E-Glas, als relevanten Parameter könnte man bspw. das spezifische Modul miteinander vergleichen - diese Metrik ist der Quotient aus Elastizitätsmodul und der Dichte - vgl. auch https://en.wikipedia.org/wiki/Specific_modulus

Für S-Glas ergäbe sich ein Wert für das spezifische Modul von 36 und für E-Glas 31 [10^6m²s-²]. Kohlefaser liegt weit darüber bspw. Toray T800H 162 [10^6m²s-²]. Dann muss nat. noch beachtet werden, dass die Werte für das Komposit kleiner sind (wegen dem Harzanteil) - oben im Link sind dazu Beispiele in der Tabelle.

Die Biegesteifigkeit wird aus der Multiplikation aus Elastizitätsmodul und Flächenträgheitsmoment bestimmt, Sb = E * Iy vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Steifigkeit#Biegesteifigkeit

Damit kommt das Taper ins Spiel, den das Flächenträgheitsmoment ist für runde, hohle BIanks I = pi * (Do - Di)^4 / 64
Do, Di sind Außen bzw. Innendurchmesser, 4. Potenz in dieser Gleichung bedeutet, dass kleine Durchmesseränderungen einen großen Effekt haben - vermutl. viel größer als die Differenz des Moduls zw. E- und S-Glas. Ich kann mir deshalb auch nicht vorstellen, dass Mischung aus S- und E-Glas einen nennenswerten Vorteil bietet, außer Kosteneinsparung vielleicht.

Zu den Kosten von solchen Blanks, ich hatte ja mal für das Fliegenfischer-Forum einen Artikel übersetzt,
https://www.fliegenfischer-forum.de/flyfishing/viewtopic.php?t=276817

Der Preis hängt von Angebot und Nachfrage ab, bzw. was der Kunde bereit ist zu zahlen und hat oft nichts mit den Entwicklungs-/Produktionskosten zu tun.

In den einschlägigen B2B-Plattformen (China) werden solche S-Glas Fliegenblanks für unter 10$ angeboten. Ich würde davon ausgehen, das die Händler locker Faktor 3x drauf legen.

Viele Grüße,
Torsten



Geschrieben von miso am 23.12.2023 um 12:04:

 

Daumenhoch4



Geschrieben von Wolfgang-K am 23.12.2023 um 13:02:

 

Wieder was gelernt !

Gruß Wolfgang



Geschrieben von Reinhard 02 am 01.01.2024 um 17:28:

 

Der 8´ , # 8 , Farbe grün

- https://tackle24.de/TAC-E-Glass-Single-Hand-Fly-4-teilig-m-Futteral-Olive-versch-Modelle -

ist eingetroffen. Im Originalzustand zeigt das Teil unter der Spitze am oberen Ende/Überschubbereich die übliche Schwäche, sodaß die Spitze nicht richtig mit dem Rest der Rute "verbunden"ist und schwabbelig wirkt.

Das obere Ende verjüngt sich auf den letzten ca. 10 cm stark und wurde sogar leicht aufgepolstert, damit es ins Spitzenteil passt.

Nach kürzen von ca. 8 cm fasst die Spitze sehr gut aufs 2. Teil, ohne dass ich was schleifen musste.
Jetzt "folgt" die Spitze dem Rest der Rute, die ganze Rute wirkt plötzlich viel harmonischer und straffer.
Der Überschubbereich überlappt jetzt ca. 6 cm ( vorher ca. 4cm ), das verkürzt die Rute erstmal um 10 cm. Das gleiche ich durch eine Verlängerung des HTs aus.

Jetzt habe ich einen blank, der sich wurftechnisch wohl nicht hinter einer Bandit verstecken muss, ich hoffe, ich bekomme mal die Gelegenheit eines direkten Vergleichs.

Die Lackierung ist völlig in Ornung, ich habe sie aber noch nicht mit meiner Epic verglichen.

Reinhard



Geschrieben von hjb66 am 01.01.2024 um 17:43:

 

Guter Beitrag Reinhard sehr interessat für mich hab davon noch zwei da.



Geschrieben von Reinhard 02 am 02.01.2024 um 09:38:

 

Das bietet eine gute Möglichkeit, beide Varianten direkt vergleichen zu können, wenn du eine mal tunen würdest.
Vermesse/Durchmesser aber den blank vorher genau, wie bei deinen blanks die ADs ausfallen.
Es könnte durchaus auch Streuungen geben von blank zu blank, je nach dem, wie genau die Mattenzuschnitte ausfallen.

Reinhard



Geschrieben von fly fish one am 03.01.2024 um 18:44:

 

Lieber Reinhard,

wie immer völlig crazy aber astrein! Applaus

LG,
Frank



Geschrieben von miso am 03.01.2024 um 19:53:

 

Sehr interessant!
Was macht das für einen Sinn, das untere Teil aufzudicken, damit das obere Teil passt? Denken2 Sieht nach chinesischer Lösung aus großes Grinsen

Schön, dass das Oberteil jetzt richtig sitzt Zweidaumenhoch

@ Reinhard: wie meinst Du das, dass sie sich wurftechnisch nicht hinter der 2 Klassen höher gezeichneten Bandit verstecken muss?

Auf die Messwerte und den Vergleich wäre ich gespannt. Ich trage mich auch mit dem Gedanken eine #10 aufzubauen.

TL Michael



Geschrieben von Reinhard 02 am 04.01.2024 um 10:52:

 

Das habe ich doch schon häufig erwähnt: Die Bandit ist in meinen Augen keine 10er - egal was draufsteht - sondern eine 8er. Ich habe sie geworfen im Vergleich mit anderen Ruten.
D.h. nicht, dass man mit der Bandit keine 10er Schnur werfen kann, das kann man mit jeder 8er machen.
Hast du die Bandit schon mal geworfen und mit einer anderen aktuellen 10er Kohlerute verglichen?

Ich habe die Bandit mit der gleichen Schnur in 3 Klassen - 8,9,10 - geworfen.
Die Schnüre haben Keulen von ca. 11m, eine relativ dicke RL die man gut verlängern kann.
Die 8er hat 19gr, die 9er 21 gr. und die 10er 23gr. Keulengewicht.
Die 8er und die 9er konnte ich noch in die RL verlängern, mit der 10er fühlte sich die Bandit nur noch mit der Keule und ganz wenig Überhang gut an.
Mit also gut händelbaren ca. 24gr. ist die Bandit für mich eine 8er und ist von einer 10er gaaanz weit weg.

Das Aufpolstern vom Einschubbereich kommt häufiger vor, zB. bei der 6er Fireneedle.
Hier reicht aber die durch die Wandstärke erreichte Steifigkeit aus, um eine vernünftige Kurve zu bekommen. Der o.g. TAC ist am oberen Ende des Teils fast voll, hat nur ein winzig kleines Loch.
Aber bei Glas bekommt man Biegesteifigkeit eher über AD und weniger über Wandstärke.

Reinhard

PS: Wie auch schonhäufiger erwähnt ist meine Epic 686 für mich auch eher eine schwache 5er.



Geschrieben von miso am 04.01.2024 um 12:52:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02
... Wie auch schonhäufiger erwähnt ist meine Epic 686 für mich auch eher eine schwache 5er.


Interessant! Für mich fühlt sich meine epic 686 mit der 6er Schnur stark unterfordert an Denken2
Ich glaube, ich muss mal auf den Übungsplatz und experimentieren fröhlich
Meine epic 888 ist mit diversen 8er Schnüren bisher sehr gut klar gekommen.



Geschrieben von habitealemagne am 04.01.2024 um 15:46:

 

Ich weiß jetzt auch nicht, ob der TE im Sinn hatte, das sich die Kommunikation so spezifisch entwickelt, dass es kaum noch viel, mit der ( seiner ) Ausgangsfrage im Startpost zu tun hat. Bitte, wenn ihr eure Erfahrungen zu Rutenmodellen mitzuteilen habt, die bei euch in Gebrauch sind, oder beschreibt, wie man Blanks umbauen bzw, tunen kann, so eröffnet doch gerne eigene Themen. Das hilft Leuten, die sich auch für die Ausgangsfrage oder das Thema interessieren ungemein.


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