Rutenbauforum (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/index.php)
- Blanks (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=5)
-- allgemein (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=54)
--- Bruch bei einer Zweihandrute (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=14070)
Geschrieben von Wolfgang-K am 08.05.2023 um 16:57:
Servus Carsten,
ja genau dieses Bild von Bruchstellen meinte ich mit meinen Carbon Pfeilen, die sahen alle so aus, endlos zerfasert,
aber echt komisch das andere so gerade Brechen, gibt für mich nur eine Erklärung dafür , es müssen wesentlich weniger
Längsfasern sein damit dieses Bruchbild erreicht wird,
sprich einfach eine andere Matte.
Gruß Wolfgang
Geschrieben von Jeronimo66 am 08.05.2023 um 21:03:
Moin Wolfgang,
grundsätzlich wäre das eine Erklärung.
Ich weiß leider nicht genau wie der Aufbau von Blanks über die Jahre verändert hat , aber multidirektionale Blanks gibt es schon länger. Mitsamt allen möglichen Arten von Gelegen die die Längsfasern in Form halten sollen.
Ich kann mir vorstellen, dass mehrere Schichten diagonaler oder quer liegender Fasern zwischen den Längsfasern zu einem glatteren Bruchbild führen. Ähnlich wie ein Streifen Sperrholz mit vielen Lagen auch recht glatt bricht, weil die Längsfasern über die "Kante" der quer liegenden Schichten gebrochen werden. Ich meine , dass ein Streifen dreilagiges Sperrholz beim Brechen weniger glatt bricht.
Wenn man sich die ganzen Bilder des Blankaufbaus bei den chinesischen Herstellern anschaut, dann bestehen z.B. die IM12 Blanks aus relativ vielen Lagen mit unterschiedlicher Ausrichtung.
Das Bruchbild gibt vielleicht nur Auskunft über die Zahl und Lage der Schichten und nicht über den Anteil von Längsfasern.
Darüber welchen Anteil die Faser (z.B. HM oder IM) die Carbonqualität oder der Harzanteil hat, spekuliere ich lieber nicht.
Gruß
Carsten
Geschrieben von Wolfgang-K am 08.05.2023 um 21:37:
Servus Carsten,
ich denke oder besser habe bemerkt , das sich die Golfer darüber wesentlich mehr den Kopf zerbrechen als gedacht.
Denn die versuchen alles um das schwingen ( kreiselnde Bewegungen oder Rotation) aus dem Schläger heraus zu bekommen, da gibt es echt klasse Videos auf You Tube, damit er beim durchziehen gerade in der Linie bleibt.
Denke genau das gleiche wenn wir einmal in Längsrichtung durchziehen, und es auch gern haben wenn sich der Blank schnell beruhigt. Und dieses nicht alleine durch Fasern in Längsrichtung erreicht.
Und wenn man so in die Hallen der Hersteller reinschaut auf den Videos, da liegen dann ganz schön viel verschiedene Rollen an Gewebe Run.
Und was am Ende dann verbaut wird binden sie uns halt nicht auf die Nase. Was ich jedoch selbst bemerkt habe das die Wandstärken immer dünner werden, und das zu Früher gravierend. Habe da vor kurzem mal ausgemistet, was ich da zum teil an Wandstärke gesehen habe hat mir fast den Atem verschlagen.
Da wunder dich nicht mehr warum ein Heutiger Blank so Leicht und schnell ist, wenn er nur noch ein drittel zu schleppen hat an Eigengewicht. Und darum liegen sie auch Heute noch in der Kiste, da sie Quasi unzerstörbar sind. Irgendwo gab mir das auch zu denken ob dieser immer schneller Wahn wirklich so erstrebenswert ist,
keine wirkliche Meinung dazu, bin einfach Zweigespalten.
Gruß Wolfgang
Geschrieben von Tölkie am 08.05.2023 um 22:31:
Das Mehr an Wandstärke war früher notwendig. Einfach um eine gewisse Steifigkeit in die Rute zu bringen, wenn man nicht einen sehr steilen Taper haben wollte. Heutige Fasern machen es möglich weniger Material einsetzen zu müssen, um gleiche oder sogar optimalere Eigenschaften zu erzielen. Die Harztechnologie ist auch verbessert worden, so füllen sich die Lücken besser und so kann man heute sehr stabile, belastbare und trotzdem leichte Blanks bauen. Wenn der Hersteller dann die unterschiedlichen Fasereigenschaften von IM und HM Fasern mixt, können hochwertige Blanks hergestellt werden. So genug Geschwaffel … gegen unnatürliche und mechanische Belastungen von Ruten, wie zB Stöße, Schläge, hilft schon viel Material.
Ich hatte mal vor Jahren einen Blaas gecrasht als ich versuchte mit aller Macht einen Hänger zu lösen, nach meinem Wissen werden die Fasern hier (ausschließlich) längst gelegt. Trotzdem gab es zwei ganz glatte Brüche …. Quer. Die Rute hatte etliche Drills hinter sich gebracht, Materialfehler war es eindeutig nicht.
Die zweite Blaas, die ich kaputt bekommen habe, war, als ich versuchte nach dem Erhitzen im Kochtopf einen verklebten WINN Griff vom Blank zu drehen … auch hier gab es einen Querriss oberhalb vom Griffstück. Dazu aber noch einen Längsriss. Auch hier war es kein Materialfehler, sondern meine Blödheit

.
Ein Ausfasern habe ich noch nicht gehabt.
Wollte damit nur sagen, dass ich die Vorzüge von den neuen Materialien sehr schätze für meine Art der Fischerei. Dabei glaube ich, dass es hier auf das Material als solches ankommt und auf den richtigen Mix der Materialien. Hier scheidet sich der Spreu vom Weizen.
Die Art der Bruchstelle gibt wohl auch nicht soviel Info. Erst, wenn man weiß wie der Blank gerollt wurde und mit welchen Materialien, wird man wohl mehr dazu sagen können, so meine Einschätzung…
Liebe Grüsse Bernd
Geschrieben von fly fish one am 09.05.2023 um 22:17:
Bei euren Spinnblanks habe ich keinen Dunst, aber wenn ich jetzt Fliegenblanks betrachte, dann muss ich grundsätzlich folgende Gedanken zum Thema Festigkeit, Swingweight usw im Laufe der Äonen festhalten:
- Rutenorakel Reinhards sprachen, wenn ich mich recht entsinne, Gewichte haben teilweise nicht stark abgenommen
- Swingweight - selbst 16' lange 30 Jahre alter Blanks, jetzt muss ich aufpassen das ich nicht die AGG reiße, also so leicht/sanft/schmiegsam, lasst eure Fantasie fliegen
- Schnelligkeit - ist teilweise gar kein Ausdruck
Hinweis:
Nicht alle alten Blanks grundsätzlich, da ist auch ein Haufen Schrott dabei, aber es gibt so eine Tendenz wo ich immer wieder begeistert bin mit meinen alten Trümmern!
Die alten Blanks die ich besitze zeigen alle keine besonderen Wandstärken. Im Endeffekt ist frapierend wie wenig in 30 Jahren eigentlich was vorwärst gegangen ist. Vermutlich müssten völlig andere Technologien wie Matten mit Harz zu verkleben her - um Harry Potters Zauberstab (das war ein Insider für den Coach) zu entwickeln! Der Bruchfestigkeit gut gemachter Blanks, dürfte schon ebenso Äonen nur durch Verdummung weitgehend Grenzen gesetzt werden. Und ja, wenn Blanks irgend wo in der Welt lieblos zusammen getackert werden um Kosten zu sparen, brechen sie heute wie gestern einfach mal unvermittelt und trocken weg.
Obwohl ich vom Rutenbruch keine Ahnung habe, allein schon mit meinen paar Fliegenruten im Gegensatz zu vielen Anderen, finde ich die Diskussion über das Material auf diesem Hintergrund eigentlich müßig. Die ZH sind hoch belastet und ich würde versuchen genau diesen Blank noch einmal zu bekommen und mit korrektem WG und Technik, versuchen dem Blank mit sportlichen Würfen mal auf den Zahn zu fühlen und sei es Überkopf!! Es sagt ja kein Mensch, dass man ZH nicht Überkopf werfen darf, gerade wenn man noch nicht so fit mit Wasserwürfen ist um so einen Test durch zu ziehen. Das ausgemessen WG bei 3,75 Grad muss jeder Blank Überkopf schaffen, egal wie sportlich der Wurf, ansonsten ist das Ding Schrott - so meine persönliche Ansicht!
LG,
Frank
Geschrieben von Reinhard 02 am 10.05.2023 um 09:36:
Danke für den link, den Text kannte ich noch nicht.
Er beschreibt sehr interessante Dinge, die ich in der Vergangenheit auch schon mal erwähnt hatte, zB. das gut designte blanks bei Überlastung über der Rutenhand brechen, weil die Rutenhand einen Scherpunkt darstellt. ( Es gab ja öfters die Diskussionen, ob ein zu enger WC der Grund für solche Brüche sein könnte - aber der WC liegt im Allgemeinen direkt oberhalb der Rutenhand).
Das sich die Wandstärke durch falsches Abschleifen ungleichmäßig verringern kann, habe ich bei meinen vielen Zersägungen/Verzapfungen auch bei teuren blanks entdeckt, zB. Kennedy Fisher, 350,- DM vor 30 Jahren. Der 4-teilige, jetzt 8-teilige blank, zeigte Schwankungen der Wandstärken von locker 30% in der Mitte einzelner Segmente.
Dies führte aber trotzdem nicht zu einem Bruch!
Etwas OT:
Zur Materialüberlegung von Frank:
Das man auch mit "altem" Kohlefasermaterial moderne Aktionen gestalten kann, erlebe ich immer wieder beim tunen alter blanks.
So wird aus einem alten Fenwick HMG blank (Kohlefaser) von ca. 1975 eine richtig flotte und spritzige Hechtrute, wenn man mittig etwas rausschneidet, die Biegekurve ist immer noch sehr harmonisch aber progressiver.
Das die frühen Kohleruten sich anders anfühlen liegt meiner Meinung nach an den damaligen Vorstellungen, wie sich eine Fliegenrute verhalten soll.
Mit dem entsprechenden Taper hätte man auch aus dem HMG - Matrial heutige Aktionen produzieren können - allenfalls ein wenig schwerer.
Kopflastigkeit/Swingweight ist meiner Meinung nach auch mehr ein Designmerkmal und hat weniger mit dem Material zu tun. Früher hatten die Rutendesigner eine mehr durchgehendere Aktion für Fliegenruten im Kopf, d.h. relativ dickere Spitzen.
Die heutige Spitzenaktion - Spinrutenaktion vieler Fliegenruten mit sehr nachgiebigen Spitzen ermöglicht eben leichtere Spitze und dadurch ein geringeres Swingweight.
Reinhard
Geschrieben von fly fish one am 10.05.2023 um 10:08:
Lieber Reinhard,
dacor und sowas macht Probleme:
Krumm, Krümmer, dann Trümmer
Es wird in dem Reisebericht extra erwähnt, dass diese Rute bei einer der nächsten Aktionen zerbröselte. Was mich nicht wundert, es war mein erster Gedanke, als ich das Bild sah, bevor ich richtig gelesen habe. Rutenspitze runter zum Fisch und über Schnur und Rolle mit Rückwärtsgang gehend, den Fisch an Land oder über den Kescher ziehen. So würde ich vorgehen. Das der Blank in dieser Aktion zunächst gehalten hat, ist denkwürdig, denn ja beinahe zum Hufeisen geformt. Muss eine Sage gewesen sein!
LG,
Frank
Geschrieben von Jeronimo66 am 11.05.2023 um 18:27:
Moin,
hab eine neue Rute bekommen.
Gruß
Carsten
Geschrieben von Wolfgang-K am 11.05.2023 um 21:23:
Hi Carsten, das ist doch ein schöner Zug oder.
Macht auch nicht jeder, werde ich zumindest mal abspeichern.
Gruß Wolfgang
Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH