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Geschrieben von Lars am 23.10.2012 um 21:09:

  Overlap schon wieder

Moin Forum,

mir geht das Thema ja selber schon ein wenig auf die Nerven aber da es doch recht verwirrend ist möchte ich es für mich jetzt mal endgültig klären was ja evtl. auch anderne hilft.

So wie ich es verstanden habe, enstehen bei der Blankherstellung durch das Wickeln der Matten auf der Metalform eine oder meherer Überlappungen (Overlaps) die manchmal grade aber meistens ehr Spiralförmig um den Blank herumlaufen.

Betrachten wir der Einfachheit halber erstmal einen grade verlaufenden Overlap:
Da an diesen Overlaps mehr Material ist, ist der Blank dort stärker.
Und weil das bei Blanks genauso ist wie überal, will sich der Starke nunmal nicht so sehr krumm machen und zwingt lieber den Schwachen dazu.
Deswegen Springt der starke Overlap bei der Biegebelastung dorthin, wo er sich am wenigsten bewegen muss (90° versetzt zur Biegebene).
Durch dieses Verhalten entstehen 2 Ebenen, auf einer liegt der Overlap, auf der anderen nicht.

Wenn wir also nur einen Overlap haben müssten wir also also an 2 gegenüberliegenden Seiten einen "Einrater" haben, also das der Blank sich auf die faule Haut legt, dies ist die schwache Ebene.
Auf welcher der beiden Seiten der Overlapebene jetzt der Overlap liegt?
Ich spüre es in der Hand, wenn ich den Blank unter Last rolle (glaube ich zumindest), aber da können andere sicher mehr zu sagen als ich.
Und falls ich es falsch gemacht habe, dann werde ich jetzt halt eine Rute haben die statt gegen, halt mit dem Overlap aufgebaut ist, die Ebene ist aber zumindest so wie ich es verstanden habe, dann auch hier richtig.
Wenn wir herausgefunden haben wo die Ebenen sind und evtl. auch den Overlap entdeckt haben, müssen wir uns entscheiden wie wir dieses Wissen verwenden wollen.
Bauen wir die Ringe auf die schwache Ebene, holen wir weniger Kraft aus dem Blank (was ja bei einem Blank der etwas kräftiger als erwartet ist nicht schlecht sein muss), zudem können wir so auch absolut sicher sein dass der Blank bei einem Multirollenaufbau keine Tendenzen zum wegdrehen bekommt.
Bauen wir auf der starken Ebene auf, holen wir mehr Kraft aus dem Blank, je nachdem ob wir jetzt auf oder gegenüber dem Overlap die Ringe setzen halt im Drill oder im Wurf (Mulit- oder Stationär-Aufbau mit berücksichtigen, wenn der Overlap im Belastungsfall auf der Außenseite ist, holen wir mehr Kraft raus).

Wenn wir mehere Overlaps haben steigt demenstprechend die Anzahl der "Einraster".
Ist das der Fall haben wir hoffentlich einen dominanten Overlap den wir dann berücksichtigen, als wäre es der einzige.

Ob der Overlap grade verläuft oder spiralförmig können wir feststellen indem wir die Auflagepunkte (oft unsere Hände) bei der Biegebelastung versetzen.
Wenn wir also an anderen Stellen den Blank halten und wieder die Ebenen an den gleichen Stellen finden wie vorher, verläuft unser Overlap grade, finden wir die Ebenen an anderen Stellen, verläuft er Spiralförmig.
Ein genauers Bild bekommen wir, wenn wir das mehrfach testen.
Sollte der Overlap spralförmig verlaufen, macht es glaube ich Sinn, die Positionen zu nutzen die wir im unterem Drittel des Blank gefunden haben, da der Blank hier die meiste Kraft hat.

Bei mehrteiligen Blanks müssen wir das natürlich bei jedem Teil einzeln machen und die Overlaps aufeinander ausrichten.

Aber was ist wenn ich nur einen "Einraster" finde?
(Hatte ich bei meiner ersten Rute und ich finde immernich nur einen.)
Ich vermute mal, dass es dann keinen Overlap gibt, sondern nur einen Bereich in dem eine Matte weniger liegt als im Rest, so dass es nur eine schwächere Seite gibt.

Ich möchte betonen, das dass hier nur meinen derzeitigen Stand des (Un-)Wissens wiederspiegelt und hoffe ihr helft mir Einsteiger (bin ja grad erst beim Bau meiner 2.) auch weiterhin so sehr wie bisher.
An dieser Stelle ein großes Danke dafür, ich hoffe ich kann irgendwann anderen hier im Forum genauso weiter helfen.

Gruß
Lars



Geschrieben von bindegarn am 23.10.2012 um 21:44:

 

Moin,

nicht soviele Gedanken machen Augenzwinkern

Was machste denn wenn die Spitze Krumm ist? Ob Minimal oder doch etwas "mehr" ?


Oder das Handteil so steif ist, das man da nichts drücken kann?


Roll die 2 Teile auf einen Glastisch was passiert?

Es gibt Tausend Theorien....



Geschrieben von Fr33 am 23.10.2012 um 23:12:

 

Servus,

also ich finde es schonmal gut, dass du dir so viele Gedanken gemacht hast. Ob es die Mühe wert ist? Gute Frage....

ich habe auch meinen ersten Blank hier liegen und meinte mal mit der "Sprung" Methode nen Overlap gefunden zu haben...

Bei genauerem hinsehen habe ich aber ebenfalls entdeckt, dass die Spitze ne leichte Biegung hat.

Nun stehe ich vor der Wahl... nach bzw. gegen den Overlap aufbauen, oder eben die Ringe so zu positionieren, dass die Spitze wieder in der Flucht liegt.

Da ich mir beim Overlap nicht 100% sicher bin - aber eben auch kein schiefes 1. Projekt bauen will - werde ich mich eher nach der geraden Spitze orientieren.

Gruß
Sascha



Geschrieben von Timo Keil am 24.10.2012 um 00:17:

 

Richtig Sascha!
Nur nicht wegen diesem Overlap verrückt machen! Ist er echt nicht wert....
Mal baue ich mit ihm, mal gegen ihn - und manchmal möchte ich nur einfach einen geraden Stock haben!
Viele Grüße,
Timo



Geschrieben von Lars am 24.10.2012 um 08:52:

 

Hi Leute,

klar sollte die Rute kein Flitzebogen sein, aber solche Blanks muss man ja auch nicht akzeptieren.
Da ich erst beim bau meiner 2. Rute bin und bei der Ersten die Ringe genau zum Ausgleich der sehr leichten Krümmung bei der Berücksichtigung des Overlaps dienten, hatte ich hier Glück und mein 2. Blank ist absolut grade.
Der 3. und 4. die hier schon auf die Erbauung hoffen sind nur so leicht gekrümmt, dass es auch nicht auffallen wird, falls ich gegen die Krümmung baue.

Gruß

Lars



Geschrieben von murmeli1965 am 24.10.2012 um 09:38:

 

Hi Lars,
meiner Meinung nach ist das alles richtig was du schreibst.
So habe ich das auch verstanden und so praktiziere ich das auch.
Bei geraden Blanks setze ich die Ringe nur noch auf die "faule Seite".
Bei krummen richte ich sie nach der Biegung des Blanks aus.
Anfangs habe ich die Ringe auf den Springer, Overlap oder wie auch immer gewickelt. Ist mit heute wurscht.

Gruß Oldi



Geschrieben von Lars am 25.10.2012 um 13:51:

 

Hi Oldi,

hab bei meiner 2., die grade ihre 1. Lackschicht bekommen hat, die Ringe genau auf dem Overlap gesetzt um das Maximum an Drillpower zu bekommen (ist ne Baitcaster), da ich hier beim Zanderangeln schon einen sehr Kapitalen Wels als Beifang hatte.
Die Rute werde ich vorstellen, sobald ich sie am Wasser hatte.

Gruß

Lars



Geschrieben von murmeli1965 am 26.10.2012 um 09:20:

 

Nu, die 2 - 3% mehr Drillpower werden es wohl auch nicht ausmachen, meine Meinung.
Aber da scheiden sich ja bekanntlich die Geister ... Lachen-5
Obwohl ich gerade den Nitroblank (Statio) aufbaue und die Ringe genau gegenüber dem Springer platziere. Lachen-5 Lachen-5
Ist wohl doch alles Kopfsache. Denken1

Gruß Oldi



Geschrieben von laverda am 26.10.2012 um 16:55:

 

Hi zusammen

Ursache für die unterschiedlichen Biegewiderstände ist die Lage der neutralen Faser bei der Biegung stabförmiger Bauteile, woher auch immer die inhomogenität im Material kommt.

Der gebogene Blank "rastet" in der Regel in 2 um 180°versetzten Positionen geringsten Widerstandes ein (legt sich auf die faule Haut). Diese sind 180° gegeneinander versetzt, liegen sich genau gegenüber, bilden also die Ebene weicher Biegung. Exakt 90° versetzt dazu liegt i.d.R. die Ebene harter Biegung. Die Unterschiede des Biegwiderstandes in der harten Ebene liegen darin begündet, dass bei der "harten Biegung" einmal Stauchung und bei Drehung um 180° Streckung des Bereiches größten Dehnungswiderstandes vorliegt.

Insofern wäre es nützlich nicht davon zu sprechen, ob man auf oder gegen Overlap beringt, sondern, ob man die Ringe in der Ebene weicher oder die der harten Biegung platziert.

Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von Rodmaker am 26.10.2012 um 19:34:

 

Hi,

nein, ich werde meinen Senf nicht dazugeben. Aber nur so viel, wieviel würde Alonso geben, wenn er 3 % schneller wäre? Wieviel Rennfahrer würden wieviel geben? Sich Gedanken machen ist nie verkehrt. Bei meinen Kursen kommt meistens jemand mit seiner Lieblingsrute mit der Frage: kann man da noch was machen. Ich schau dann immer nach dem Overlapp und bei weit mehr als 50 % stimmt der Overlapp. Wohl gemerkt bei gekauften Ruten. Vielleicht sollt man sich doch ein wenig Gedanken machen.

cu

Karl



Geschrieben von laverda am 27.10.2012 um 11:05:

 

Hi Karl Winken1
im Endeffekt ist es m.E. immer die Summe der kleinen Feinheiten, die eine gute von einer sehr guten Rute unterscheidet. Für ausgefallene Zierwicklungen oder besonderes Griffdesign braucht man mehr Zeit, als eine Rute sorgfältig zu vermessen und ein passendes Ringschema für diese Aktion zu ermitteln und die exakte Lage der Biegeebenen herauszufinden. Schaden kann es nie, wohl aber den oben genannten feinen Unterschied ausmachen.

Dicken Gruß vom platten Niederrhein



Geschrieben von Rodmaker am 27.10.2012 um 11:22:

 

Hi Laverda Winken1

dan ke , mein ich auch.

Karl


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