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Geschrieben von derextremexxl am 24.04.2008 um 13:22:
Wie oder was ist das richtige Finish?
Hallo
Gestern habe ich mit Timo telefoniert und wir haben uns unter anderem über die "richtige" Lackierung unterhalten und die Probleme die manche mit dem Lackieren haben!
Wir waren uns einig, dass man auf jeden Fall die Herstellerangaben beachten soll. Wenn 1:1 gemischt werden soll dann muß man dies auch so machen und nicht eine eigene Mischung entwickeln. Ob man mit Pinsel oder Spartel lackiert muss jeder selbst wissen. Jeder kommt mit einer anderen Technik am besten zurecht. Ich habe beides versucht und komme mit beiden Varianten gut klar und erziele schöne Ergebnisse. Auch liegt es jedem anders ob die Rute beim lackieren in der Maschine dreht oder ob man sie von Hand in die entsprechende Stellung bringt um den Lack aufzutragen. Sicher dürfte das beste Ergebniss erzielt werden wenn die Rute dann gleichmäßig von einem Motor gedreht wird während der Lack trocknet.
Aber gibt es eine Norm wie das richtige finish aussieht? Wie weit wird überhaup über die Wicklung hinaus lackiert? Lackiert man überhaupt über die Wicklung hinaus oder hört man direkt mir der Wicklung mit der Lackschicht auf. Wie macht ihr das? Ich lackiere immer ca. 2mm über die Wicklung hinaus und versuche dann den Lack nicht "ausfransen" zu lassen - also einen geraden Abschluss hin zu bekommen.
Wie dick muss der Lack sein und wie oft muss man Lackieren? Einige Rutenbauer werben ja damit, dass sie eine 4-fach oder noch öftere Lackierung machen! Aber ist das sinnvoll bzw. ein Zeichen von besonderer Hochwertigkeit?
Gibt es also so etwas wie eine "Norm" an der man die Qualität einer Lackierung beurteilen kann oder ist es wie der ganze Rutenbau eben individuell?
Alex
Geschrieben von zöbi am 25.04.2008 um 19:47:
also ich lackiere wenn möglich (spinn match und leichte ruten mit kleinen ringen mit einen durchgang )
bei größeren ringen wie bei leitringen von karpfenruten oder welsrute mit unterwicklung auf 2-3 mal
ich denke das die erste lackierung die wichtigste ist und auch die ist die das ganze hält und der rest ist glaube ich nur die optik
mfg
Geschrieben von derextremexxl am 25.04.2008 um 20:05:
Lackierst du über die Wicklung hinaus oder hörst du mit der Wicklung auf? Wenn ja wie weit?
Alex
Geschrieben von Salü am 25.04.2008 um 20:44:
Hallo zusammen
Ich lackiere ca.3mm über die Bindung hinaus, habe aber manchmal das Problem das die Lackierung am Ende ausfranzt!
Lg
Geschrieben von ingma am 25.04.2008 um 22:29:
Hi Pinselkünstler,
gibt kein 0 Problem beim finisch, es tauchen immer wieder Schwierigkeiten aus den verschiedensten Gründen auf. Nicht nur im Hobbyrutenbau.
Stark beeinflusst wird der Vorgang von der Drehzahl der Trockenmaschine.
Um so mehr Upm, um so mehr Lack kann man pro Durchgang aufbringen.
So ergibt sich bei optimalen Verlauf der Arbeit, eine Einfachbehandlung mit genügend Lack auf der Bindung.
Meiner Meinung nach die zeitsparendste und optimalste Lösung, auch die Optik betreffend.
Wird mit E-Motoren die weniger als 5-6 Upm oder mit der Hand gedreht,
kommt man um eine zweite eventuell eine dritte Behandlung wohl nicht herum.
Jeder Durchgang mehr verschlechtert in den meisten Fällen die Optik.
An Alex,
ich kenne keinen namhaften Rutenbauer der nicht schon an seiner eigener Lackmischung herumgebastelt hätte.
Natürlich betrifft das nicht so sehr die Grundmischung 1:1, sondern eher die Beigabe von Additiv und Verdünnungsmittel. ( verändert zb. Abbindezeit, Topfzeit, Schlagzähigkeit, Bruchdehnung etc.)
Diese Mischung wird aber in den meisten Fällen nicht gerne preis gegeben.
Also bitte ausprobieren und nicht einfach aus der Tube.
Geschrieben von DozeyDragoN am 26.04.2008 um 11:28:
Hi,
beim Lackieren entwickelt jeder irgendwann eigene Vorlieben: Der eine mag eliptische, der andere eher kastenförmige Lackergebnisse. Welche "Form" besser ist, kann ich nicht sagen/ vermute, daß es 'fast' egal ist. Wichtiger ist wohl, daß die erste Schicht den Faden vollständig tränkt, besser: komplett umgibt. Also auch die Ränder. Ob man nun 1 oder 4 mm "überzieht" macht wohl keinen soooo großen Unterschied, hauptsache, man schließt nicht direkt mit dem Faden ab. Ringen an Ruten, die stärkeren Belastungen ausgesetzt werden, spendiere ich eine dickere Lackschicht und ggf. auc einen etwas breiteren Überstand. Wenn man Probleme mit dem Lackausfransen hat, kann man mit Tesa arbeiten: Im gewünschten Abstand zur Wicklung anbringen und lackieren, den Lack dezent über die Kante des Tesas führen. Nach 30-40 Minuten zieht man den Tesafilmstreifen mit leichtem Zug gegen die Lackierung ab. Nun legt sich der Lack bündig und gleichmäßig ab, da der Lack schon eine gute Viskosität erreicht hat (vorausgesetzt, man hat den Blank gut entfettet). Meist lackiere ich eine Rute in 2 Phasen wärend eines Durchgangs. Sprich: Ersteinmal alle Wicklungen gut tränken und den Zug bis über das Tesa. Lackeren in Längs- und Querrichtung. Wenn alle Wicklungen ausreichend getränkt sind, "fülle" ich die Wicklungen in Längsrichtung mit weiterem Lack auf, bis kein Faden am Ringfuß mehr "durchkuckt". Als dritten Durchgang "glätte" ich die Lackmenge über der Wicklung, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erreichen. Basis: Flexcoat High-Build, 1:1. Im Grunde also eine 2fache Lackierung, nass in nass. Wichtig ist auch eine peinlich genaue, horizontale Ausrichtung der Rute, damit nicht eine "Wicklungsseite" dicker mit Lack überzogen ist, als die andere. Selten ist es nötig, wenn der Lack durchgehärtet ist, eine dritte Lackierung zu machen (z.B. Garn fühlt man am Ringfuß durch). Dann schleife ich die komplette Lackierung mit feinem Sandpapier an, reinige und entfette sie und bringe eine weitere, dünne Lackierung auf.
Grüße!
Jan
Geschrieben von kulti007 am 21.07.2008 um 09:36:
hallo...
kann mal jemand ne paar bilder vom lackieren einstellen ?
denn ich habe keine vorstellung wie das gehen soll. pinsel halten und so
ich kann zwar autos lackieren, aber vor den kleinen ringen habe ich am meisten angst
danke
Geschrieben von InsCn am 21.07.2008 um 11:06:
Hier kannst Dir mal nen Kurzen Eindruck vom lackieren holen... ist zwar nicht sonderlich ausführlich beschrieben, aber tips findest Du ja hier genug zum nachlesen^^
Und bewegte Bilder find ich immer gut...
http://www.youtube.com/watch?v=jZRWuR9L5js
Geschrieben von kulti007 am 21.07.2008 um 13:25:
danke, sowas ist wirklich besser wie bilder
warum wird der lack erhitzt? verteilt der sich dann besser? feuerzeug geht wegen der rußbildung bestimmt nicht....
danke
Geschrieben von habitealemagne am 21.07.2008 um 13:36:
Hallo,
das Problem ist ,das beim Mischen der beiden Komponenten Bläschen entstehen und wenn der Lack in die Bindung einzieht zum Teil auch. Durch vorsichtiges Erhitzen werden die Bläschen freigesetzt, da der Lack dabei kurz flüssiger wird. Der Vorteil vom Brenner , gegenüber einem Feuerzeug ist, das eben kein Ruß entsteht. Möglichkeiten gibts da viele. Selbst wenn du mit dem Feuerzeug vorsichtig neben der Bindung hin und her fährst, sollte sich der Ruß nicht im Lack absetzen, da er ja an der spitze der Flamme entsteht. Ich hab auch erfolgreiche Versuche mit einem langsam laufenden Fön gestartet, wobei man hier auch zusätzliche Staubpartikel auf die Bindung bläst.
Geschrieben von AngelDet am 21.07.2008 um 15:03:
Ich will hier nur mal einwerfen:
Weniger ist mehr, also so wenig wie möglich und so viel wie nötig Lack verwenden.
Schließlich ist das Zeug recht schwer, und dicke Lackierungen, evtl. noch mit dicken Beulen, auf der Spitze einer sensiblen leichten Rute, das kann nicht hochwertig sein.
Eine hochwertige Bindungslackierung sieht glatt (ohne Wellen) und einflächig aus wie ein Zylinder, an den Rändern nur minimalsten Überstand, und nicht an den Ringstegen hochlackiert.
Geschrieben von habitealemagne am 21.07.2008 um 17:33:
Hallo,
es gibt da aber auch das Lager derer, die Ruten nicht ausschließlich wegen der Angelperformanz bauen. Sonst hätten größere Zierwicklung , mehrstegige Ringe( oder schwerere Modelle), Metallrollenhalter etc. ja keine Berechtigung. Ein Customizer wird sagen, mach es so, das es dir gefällt. Der wird auch sagen, das größere Lackierungen hochwertig sein können, wenn sie eine Wicklung aus mehreren Lagen Garn einhüllt und man eben hochwertige Handarbeit erkennt.
Sicher ist zum fischen ein Leichtgeweicht optimal, oder eben auch ein perfekt ausgewogenes.
Geschrieben von AngelDet am 21.07.2008 um 19:58:
Zitat: |
Original von habitealemagne
es gibt da aber auch das Lager derer, die Ruten nicht ausschließlich wegen der Angelperformanz bauen. |
Klar, das vergesse ich allerdings manchmal!
Bin dabei eben immer mit Tunnelblick hinter der "Performance" hinterher, bitte das zu entschuldigen!
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