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--- Kleine Anleitung: Grifflänge festlegen um die Richtige Balance zu finden (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=5043)


Geschrieben von OnTheMove am 20.05.2011 um 08:38:

  Kleine Anleitung: Grifflänge festlegen um die Richtige Balance zu finden

Hi,

ich hab grade spontan mal Lust bekommen eine kleine Anleitung zu schreiben, wie ich die Grifflänge festlege, um eine Rute möglichst leicht aber trotzdem Ausbalanciert aufzubauen.

Es gibt sicher verschiedene andere Wege, aber so gehe ich vor.

Wenn ich meine Grifflänge für eine Rute festlegen will gibt es eine Sache für die ich mich festlegen muss. Will ich einen kurzen Griff laufe ich gefahr das die Rute Kopflastig wird, und ich sie mit Gewicht ausbalancieren muss. Oder will ich ich lieber eine leichtere Rute hab dann aber die gefahr, das der griff ziemlich lang wird.

Je nach Einzatzgebiet wird die erste oder die zweite variante benötigt

Gehen wir jetzt mal von der zweiten Versin aus, mit dem langen Griff.


Nun stellt sich die Frage wo ist bei der Rute mit meinen Ringen und meinem Griff ungefähr der Balancepunk?

Den ermittele ich Folgender maßen:

Ich schiebe meine Griff Materialien (Duplun/Kork, Rollenhalter, Vorgrriff) auf den Blank, fixiere meine Abschlusskappe am Blank und montiere meine Rolle im Rollenhalter. Die Ringe packe ich in ein kleines Tütchen (in dem werden die Ringe meist eh geliefert) und pikse das Tütchen einfach auf den Blank bis ungefähr 1/3 - 1/2 des Blanks, um so ungefähr die Front last zu Simulieren.
Nun muss ich nur noch den Rollenhalter so lange verschieben bis ich den Balance punkt gefunden habe.

Bei langen Ruten größer 2,40m lässt es sich aber meist nicht vermeiden doch etwas Gewicht zu Benutzen, da bei der Länge je nach Blank und Beringung der Griff sonst einfach zu lang werden würde.

Ich hoffe ich konnte ein paar Boardis helfen, und hoff ich habe es einigermaßen verständlich rüber gebracht.

Dies soll jetzt nicht DIE Lösung sein, aber es ist mein Weg. Trotzdem bin ich für Anregungen immer offen.

Grüße Markus



Geschrieben von DJTMichel am 20.05.2011 um 12:05:

 

Hi Markus,

es sind genau solche Beiträge, die mir den Start zum Rutenbau erst ermöglichten. Bevor ich nämlich etwas unbekanntes beginne, will ich in etwa wissen, wie es funktioniert. Anschließend ist alles sehr viel einfacher. Außerdem regen bei mir derartige Artikel die Phantasie an. Deiner z.B. bewirkte, daß ich mir Gedanken über viel Masse (Kopflastigkeit) auf wenig Raum (kurzer Griff) machte.
Mein vorläufiges Resultat: zusätzlich zum ggf. obligatorischem Gewicht im Blankende schneide ich einen Ring (relativ dickes = schweres Metallrohr), der sich später im Holzgriff von außen unsichtbar verstecken läßt und balancemäßig eine Menge bringt. Ist erst mal nur ein Hirngespinst, allerdings ein realisierbares - zwischen meinen Ohren befindet sich ein Bild davon und Du bist schuld daran Augenzwinkern ! Ein "HOCH" auf dieses Forum, den Alex und alle, die es mit Beiträgen & Bildern füllen fröhlich !!!



Geschrieben von silversurfer am 20.05.2011 um 14:01:

 

hallo marcus,

das ist ne schöne möglichkeit. ich ging da bisher ganz anders ran - ich lege die grifflänge nach meinen vorlieben beim wurf fest. und da sind die untergriffe meist recht lang. allerdings hab ich bisher auch nur ruten über 2,40m länge gebaut und da sind mir lange griffe lieber. dein ansatz dürfte mir aber bei kürzeren ruten einiges an arbeit und "try and error" ersparen Daumenhoch3

gruß

stefan



Geschrieben von Tisie am 20.05.2011 um 15:00:

 

Hi,

interessanter Ansatz, wobei ich die Balance bisher kaum bei der Bestimmung der Grifflänge beachtet habe - zumindest nicht vordergründig. Für mich muß die Grifflänge in erster Linie zur Rutenlänge und Anwendung (Wurfweite, Köder/Köderführung, Fischgröße, usw.) passen, danach kommt erst die Balance, d.h. bevor ich einen zu langen, unhandlichen Griff verbaue, packe ich lieber etwas Gewicht hinten rein. Bei Rutenlängen <= 2,10m mache ich gar nichts mehr bez. der Balance.

Gruß, Matthias



Geschrieben von OnTheMove am 20.05.2011 um 17:57:

 

Hi,

Grade bei kurzen ruten achte benutze ich den Ansatz, um die Griffe möglichst kurz halten zu können.

@Michel deine idee find ich nicht schlecht. Man kann auch schon mit der Holzwahl einiges an gewicht nach hinten kriegen. Ein kollege hat als Gegengewicht einfach hinten vor den Kork 15cm des Griffs komplett aus Holz aufgebaut, und sich somit das ausbalancieren mit Blei oder Stahl komplett erspart.

Grüße Markus



Geschrieben von Jogi42 am 20.05.2011 um 21:51:

 

Hallo,
ich finde die Herangehensweise von Markus gut. So kann man sehen, wie man ohne Ausgleichgewicht zurecht kommt.Wenn man das erkundet hat, dann kann man sich ja immer noch überlegen, welchen Kompromis man eingeht.



Geschrieben von DJTMichel am 31.05.2011 um 09:01:

 

Zitat:
Original von OnTheMove
...Man kann auch schon mit der Holzwahl einiges an gewicht nach hinten kriegen...


Hi Markus,

auf jeden Fall! Grenadill ist so ein irreschweres Zeug und läßt sich zudem wunderbar bearbeiten Daumenhoch2



Geschrieben von OnTheMove am 31.05.2011 um 09:38:

 

mit 1400kg/m³ müßte das auf jeden Fall gut funktionieren.

Grüße Markus



Geschrieben von DJTMichel am 24.06.2011 um 18:45:

 

Hi Markus,

beim Aufbau einer "Patchworkrute" (ich verbaue darin gerade Reste, die sich in meiner kurzen Laufbahn angesammelt haben) dachte ich nach der Griffmontage Hand-vor-Kopf an diesen Thread.
Ich will meine Idee klarer formulieren: Als zusätzliches Gegengewicht schiebt* man ein im Durchmesser passendes, relativ dickes = schweres Stück Kupfer- oder Eisenrohr von hinten auf den Blank. Dessen Länge richtet sich nach einem Teil der benötigten Masse zum ausbalancieren, z.B. 7cm. Das Feintuning kann dann über die üblichen Gewichte im hinteren Blankbereich erfolgen.
Das über dem Blankende aufgeklebte Metallrohr wird anschließend einfach vom Kork oder was auch immer für Griffmaterial verwendet wird, überdeckt und ist unsichtbar. So lassen sich auch Ruten mit kurzen Griffen astrein austarieren.


* es wird ggf. mit Tape unterfüttert und verklebt


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