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Geschrieben von zuma am 20.01.2011 um 13:33:

  Gespliesstenbauer on board

Hallo liebe Forumsgemeinde!

Schon seit langer Zeit lese ich in diesem Forum mit und möchte ganz herzlich gratulieren. Es ist sehr viel Fachwissen vorhanden und auch der Umgangston ist sehr angenehm.

Mein name ist Kurt Zumbrunn. Einige von Euch werden mich wohl kennen, v.a. diejenigen welche sich auch für Gespliesste interessieren.
Ich baue seit 10 Jahren gespliesste Fliegenruten und habe bisher über 500 Stück gebaut. Meine Spezialitäten sind 13-fach Gespliesste und 6-fach Hohlgebaute nach derselben Bauweise wie die 13-fach Gespliessten. Ausserdem baue ich viele Ruten mit Birkenrindengriffen.
Mit meiner Frau zusammen führe ich die Reichenbachlodge, welche sich spezielle für die Bedüfnisse der Fliegenfischer ausrichtet.
Wohnen tue ich im schönen Berner Oberland und während den Sommermonaten bin ich eigentlich täglich mit der Trockenfliege unterwegs. Ich fische ausschliesslich mit der Trockenfliege und selbstverständlich ausschliesslich mit meinen selbst gebauten Ruten.
Gegenwärtig experimentiere ich mit Leichtbauruten und versuche das Gewicht einer Gespliessten auf das absolute Minimum zu reduzieren. Deshalb gehört nebst den üblichen Rutenbauwerkzeugen im Moment die Digitalwaage zum festen Bestandteil und ich kämpfe um jedes Gramm. Ich bin selbst gespannt, wie weit man das Gewicht einer Rute noch runter drücken kann.

Ich freue mich auf konstruktiven Gedankenaustausch und stehe für Fragen in Bezug auf Gespliesste und Birkenrindengriffe gerne mit meiner Erfahrung zur Verfügung.

Herzliche Grüsse
Kurt




Geschrieben von MeFo-Schreck am 20.01.2011 um 14:12:

  RE: Gespliesstenbauer on board

Gelöscht



Geschrieben von koffi am 20.01.2011 um 14:38:

 

Willkommen
Ich freu mich jetzt schon darauf an deinem Fachwissen zu laben Daumenhoch4
Besonders Birkenrindegriffe interessieren mich großes Grinsen



Geschrieben von OnTheMove am 20.01.2011 um 14:46:

  RE: Gespliesstenbauer on board

Auch von mir ein Herzliches willkommen!

Auch wenn ich kein Fliegenfischer bin begene ich dem Handwerk des Gespleisten Rutenbaues mit vollem Respekt. Ich selber hätte auch auch schon Fast interesse an so einem Gespleisten Blank, jedoch würde ich ihn eher für die Rotaugen und Schleien jagt bei mir am Vereinsgewässer benutzen. Z.B. eine Swingtip.

Dann auch gleich mal eine Frage von mir, wäre es prinzipiell möglich eine ca. 9ft. gespleisten blank für diese Zwecke zu bauen, mit einem Wurfgewicht um die 30g? Wie hoch wäre denn das Gewicht bei so einem Blank. Die Aktion stelle ich mir herrlich Parabol vor.

Grüße Markus



Geschrieben von derextremexxl am 20.01.2011 um 16:17:

 

Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum

Willkommen

Der Bau einer Gespließten hat mich auch schon sehr lange fasziniert. Eigentlich wollte ich letztes Jahr mit dem Bau meiner ersten beginnen. Irgendwie fehlt mir aber etwas die Zeit. Und mit Birkenrinde tüftel ich auch gerade. Da stehen noch einige Fragen offen. Denke du kannst da sicher etwas Licht in die ein oder andere dunkle Ecke bringen Augenzwinkern

Willkommen an Board,

Alex



Geschrieben von Reinhard 02 am 20.01.2011 um 16:35:

 

Hallo und willkommen Kurt, Winken1

es freut mich, Dich hier begrüssen zu können. Habe schon ein paar gespliesste Schmankerl und habe vor 2 Jahren bei Rolf Baginski einen Kurs gemacht.
Da sich kurz danach eine günstige Gelegenheit ergab, habe ich jetzt auch schon eine ganze Reihe guter Bambusstangern im Keller stehen, die "wenigen" anderen dinge, die man sobraucht, fehlen allerdings noch! großes Grinsen

Kommt Zeit, kommt Tat!

@ Markus: Das ist ja das Tolle beim Gespliessten-Bau, man kann im gewissen Rahmen jede Aktion bauen, abhängig von der gewählten Steigung des blanks und der Qualität des Tonkins, Kraftfaserdichte u. -qualität.

Es sind auch Ruten mit spitzenbetonterer Aktion möglich, nicht nur parabolische.

Gruss
Reinhard



Geschrieben von Jogi42 am 20.01.2011 um 22:24:

 

Willkommen Kurt,
ich glaub, da können wir viel vondir profitieren. Eine gesplieste würdeich auch mal gerne bauen.



Geschrieben von zuma am 24.01.2011 um 14:23:

 

Hallo Rutenbauergemeinde

Vielen Dank für die Willkommensgrüsse.

Zitat:
Dann auch gleich mal eine Frage von mir, wäre es prinzipiell möglich eine ca. 9ft. gespleisten blank für diese Zwecke zu bauen, mit einem Wurfgewicht um die 30g? Wie hoch wäre denn das Gewicht bei so einem Blank. Die Aktion stelle ich mir herrlich Parabol vor.


Es ist möglich, einen solchen Blank her zu stellen. Leider wird das Rutengewicht doch erheblich sein. Beim Bambus wirkt sich die Rutenlänge recht negativ auf das empfundene Rutengewicht aus (Kopflastigkeit).
Ich bin gegenwärtig an Leichtbauexperimenten und habe dieses Wochenende eine Rute von A-Z fertig gebaut. Die Rute ist 228 cm lang (also 7,6 Fuss) und für eine Schnurklasse 4 ausgelegt. Dank Leichtbau konnte ich die Rute auf 61 Gramm runter drücken, jedoch weist auch diese Rute eine gewisse Kopflastigkeit auf.

Zu den Birkenrindengriffen:
Wichtigster Punkt bei der Verwendung von Birkenrinde ist, dass man wirklich nur die äusserste Schicht (ohne das Bastmaterial) verwendet.
Meist haben unsere Birkenrinden eine Stärke von 0,5 bis gut 1 mm. Nordische Birke kann hier schon mal 3 mm haben.
Nachdem die Aussenseite grob gereinigt ist, schneide ich Quadrate mit einer Seitlänge von ca. 3 cm. Diese werden in Stapeln von 10 bis 20 Stück mittig gebohrt und auf eine Gewindestange aufgezogen. Die Gewindestange kann man mit einem Trennmittel einsprühen, damit der Epoxy dort nicht so gut haftet. Anschliessend werden sämtliche Rindenstücke mit Epoxy eingestrichen und das Ganze auf der Gewindestange gepresst. Hier wirklich genügend Druck ausüben, damit keine Leimfugen entstehen.
Sollte sich der Rohling nicht mehr von der Gewindestange lösen, wird diese mit dem Heissluftföhn auf 200 bis 300 Grad erwärmt. Nun sollte auch der Epoxy auf der Gewindestange nachgeben.
Die weitere Bearbeitung des Rohlings erfolgt bei mir auf der Drehbank, zuerst mit dem Drehstahl, anschliessend mit immer feiner werdendem Schleifpapier.
Der so gewonnene Griff entschädigt für alle Mühen! Er ist samtig/seidig zum anfassen und robuster als alles, was wir sonst als Griffmaterial verwenden. Einziger Nachteil ist das etwas höhere Gewicht gegenüber dem Kork.

Beste Grüsse
Kurt


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