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Geschrieben von Jeronimo66 am 17.07.2024 um 14:55:

  TAC QuickFly QF10606 - 10'6"/6WT

Moin,

ich habe gestern den im Titel benannten Blank reinbekommen.

Es ist wirklich ein sehr leichter und straffer Blank mit interessanten Messergebnissen:

3,75° bei 19,1g also #7, 15° bei 98g also ein PF von 5,13. Das ist mal x-fast, da braucht es keinen Solitip. Und von der Biegekurve und vom Powerfaktor her auch mehr Rückgrat als man bei einer #7 erwarten würde. Die ERN von 9,8 und ein AA von bestimmt 76° bestätigen das. Ein Rückgrat das schon zur Zweihandklasse #6 passt. Ob es sich jetzt wirklich um eine Zweihandklassifizierung handelt, dahinter setze ich erstmal ein Fragezeichen. Dafür kommt mir die Wandstärke und das Gewicht des Blanks doch sehr gering vor. (Ich bin nicht sicher, was der Blank jetzt genau wiegt. Ich meine es waren 53,1g, auch wenn ich in meine Tabelle wohl versehentlich 57g eingetragen habe.) Verglichen mit meiner 11ft Quickline #8 ist sie aber ein gutes Stück schneller und von den Werten auch ein Stück weit kräftiger. Da bin ich neugierig, auch wenn ich eigentlich eine Klasse unter der Quickline landen wollte, ist eine Klasse darüber auch nicht besetzt.

Leider hat das Spitzenteil auch eine deutliche Krümmung im Bereich zwischen der Spitze und dem ersten Ring. Das zieht das Gewicht der Spitzenrings niemals gerade. Er geht also zurück und wird hoffentlich ausgetauscht. Ich hatte kurz gehofft sie bis Freitag fertig zu bekommen und mit in den Urlaub zu nehmen. Ist aber wohl besser so, hätte dann die Ringe in nur zwei Durchgängen lackieren müssen.

Anbei ein Bild von der 1/3 Auslenkung und die Werte im Vergleich zur Quickline.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Wolfgang-K am 17.07.2024 um 18:32:

 

Zitat:
19° bei 98g also


Servus Carsten, das ist mal ein straffes Luder, aber kein wunder wenn du bei 19° gemessen hast. Lachen-5
Aber Spaß beiseite, da hat meine Rainshedow gerade mal 16 g ausgepackt , das wäre bei dir ein super Blank , da bin ich echt gespannt.

Gruß Wolfgang



Geschrieben von fly fish one am 17.07.2024 um 18:51:

 

Seid "Ihr" sicher, dass die Messwerte wirklich plausible sind? Blankgewicht unter 60 Gramm bei WG fast 20 Gramm bei 3,75 Grad?? (Der Rest interessiert mich eh nicht großes Grinsen )

Ich müsste mal meine beiden 10' Sage auf die Waage legen, allerdings sind die ja aufgebaut.

Naja, wenn Du wirklich bis 19 Grad gemessen hast, ist Dein WG ungefähr das 5fache des 3.75 Grad, wie das Winkelverhältnis, dass wäre fast eine lineare Kennlinie und kann nicht sein...

Selbst für 15 Grad, ergibt das eine ziemlich geringe Progression. Also irgend was ist komisch. fröhlich

LG,
Frank



Geschrieben von Jeronimo66 am 17.07.2024 um 23:31:

 

Moin,

die Werte habe ich natürlich überprüft, da ich sie ungewöhnlich fand. Stimmt so! Der Blank ist so leicht und hat so hohe Messwerte. Und natürlich verläuft meine zweite Messline bei 15°. Ich habe den Schreibfehler inzwischen korrigiert.

Und Frank, du solltest dir schon mal das Rückgrat bei einer sehr schnellen Rute ansehen. Da bildet der 3,75° Wert das Potential der Rute nicht besonders gut ab. Manchmal muss man über den liebgewonnenen Tellerrand blickem, um den Horizont zu erweitern.

Gruß
carsten



Geschrieben von fly fish one am 18.07.2024 um 12:31:

 

Lieber Carsten,

ich habe Probleme mir ein "Rückgrat" des Blanks vorzustellen. Es ist ein ewiger Kampf zwischen Wandstärke und Konus. Gehst du weiter vom Blankmittelpunkt des Querschnitts nach außen, hast du höhere Kräfte ergo mehr Wandstärken, gehst du weiter zum Mittelpunkt hast Du im Endeffekt Null Kräfte, die Maschinenbauer nennen sowas neutrale Faser erfuhr ich, deshalb sind Blanks überhaupt hohl! Bist Du also nah am Mittelpunkt hast du geringe Kräfte, aber damit der Eumel sich nicht hemmungslos biegt wieder erhöhte Wandstärken usw usw. Das verwirrt mich ohnehin und wo da noch ein Rückgrat sitzen soll, keine Ahnung.

Es kann höchstens sein, dass unser 3,75 Grad Winkel teilweise nicht passend ist, aber dieses Gewicht wirkt immer auf den ganzen Blank und ergo wirkt der auch mit allen "Komponenten". Wie da im Wurf ein wie auch immer geartetes Rückgrat später eingreifen soll ist mir ehrlich ein Rätsel!

LG,
Frank



Geschrieben von Jeronimo66 am 18.07.2024 um 16:42:

 

Lieber Frank,

soweit mir bekannt ist, benennt man den Widerstand den eine Rute dem Zug an der Spitze entgegensetzt als ihr Rückgrat.
Wenn wir das so voraussetzen geht es leider wieder um die verschiedenen Messmethoden, die ich hier aber nicht wieder ausgebreitet haben möchte. Wenn du das diskutieren möchtest gibt es mehr als genug Fäden im Forum, wo das hinpasst und auch schon gemacht wurde.

Was ich mit dem Rückgrat einer Rute meine, dass habe ich vielleicht nicht nachvollziehbar genug ausgedrückt. Ich versuche es also deutlich zu machen

Die 15° Auslenkung bildet, aus meiner Sicht (da bin ich aber nicht wirklich alleine), den Widerstand nicht immer hinreichend ab, den eine Rute beim Wurf benötigt um sich aufzuladen. Gerade bei schnellen und sehr schnellen Aktionen passt die 1/3 Auslenkung als Widerstandsmessung besser und bildet für mich das "Rückgrat" der Rute besser ab.
Bei dieser sehr schnellen Rute braucht es aber vermutlich mehr als das für die 3,75° Auslenkung notwendige Gewicht, um die Rute voll aufzuladen.

Gruß
carsten



Geschrieben von TorstenHtr am 21.07.2024 um 11:40:

 

Hi Carsten,

von den Messwerten her ein schräger Blank, zumindestens verglichen mit dem Arctos,
Für ZH fände ich den AW extrem hoch.

Viele Grüße,
Torsten


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