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Geschrieben von Rissi am 11.03.2023 um 18:33:

  Blank PacBay Arctos 10,3 ft 8wt als leichte Switchrute

Moin,

ich habe mir vorgenommen eine sehr leichte Switchrute mit einem Einhand-Blank aufzubauen.
Ziel ist es, die Rute einhändig mit Überkopfwürfen und bei wenig Platz zweihändig mit Speycasting zu werfen. Die Rute soll dazu mit kurzen Schussköpfen bestückt werden. Die Rute soll vornehmlich an Flüssen und eventuell an der Ostsee eingesetzt werden. Zielfische sind Barsch, Zander und Meerforelle.
Als Blank möchte ich den PacBay Arctos 10,3 ft in Klasse 8 verwenden.
Ich bin mir allerdings unsicher, ob dieser Blank für mein Vorhaben geeignet ist.
Was meint ihr, taugt der Blank für mein Vorhaben oder ist das Blödsinn?

Vielen Dank
Gruß Rissi



Geschrieben von fly fish one am 12.03.2023 um 12:05:

 

Ich kenn mich mit dem Blank nichts aus, möchte nur mal folgenden Gedanken in den Raum streuen:

Mit einem 10' EH Blank kannst Du sehr schöne Wasserwürfe zwirbeln! Geht mit 9' natürlich ebenso, aber die rund 30 Zentimeter mehr finde ich schon gut. Du musst nur mal schauen, was für ein WG diese 8er tatsächlich hat, wenn das deutlich über 20 Gramm geht ist das für das Handgelenk heftig (zumindest meine Ansicht), dann wäre ein kurzer ZH daraus sicher besser. Für eine Switch grundsätzlich, wäre sie mir aber fast zu kurz, aber machbar ist das sicher. Bekommt sie eben nur einen ganz kurzen Untergriff.

Aber für Switchruten bin ich nicht kompetent, weil ich persönlich mich voll auf EH auch für Wasserwürfe eingeschossen habe oder eben richtige lange ZH. Ich habe noch keinen 10' EH für diese Experimente mit Wasserwürfen, aber ist für dieses Jahr fest eingeplant. Auf so einem 10' würde ich auch keine reinen Wasserwurfleinen präferieren, sondern schöne etwas längere WF, die Überkopf sowieso und im Wasserwurf auch ganz ausgezeichnet nutzbar sind. Das wird bei diesen ganzen blöden Diskussionen um die kurzen Spey Leinen völlig außer acht gelassen. Man kann WF Leinen, mit ein und dem selben Gewicht angepasst auf den Rutenmesswert, ganz ausgezeichnet beide Welten abdecken! Wenn Du mal einen Könner mit der EH und Wasserwürfen sehen möchtest, goggle mal nach Christopher Rownes. Ist für mich einer der inspirirendsten Kollegen in dieser Spielart überhaupt. Chris Rownes truly Single Hand Spey Casting Das Equipment dürfte als Rute eine 10' sein und die Leine sieht nach einer sehr langen WF aus. Nur mal so.....

LG,
Frank



Geschrieben von hjb66 am 12.03.2023 um 17:04:

 

Ich würde mir einen 2er oder3er 12ft Zweihandblank aufbauen,mein ARE 3er ist mit einer 7er Wf gut ausgelastet ,8er geht sicher auch noch und läßt sich noch locker Einhand Überkopf werfen. Falls es da zur Zeit nichts gibt würde ich den Green Spirit in 11,6 nehmen, hab alle 3 hier nur nicht aufgebaut,machen aber einen guten Eindruck



Geschrieben von Rissi am 13.03.2023 um 09:12:

 

Moin,

vielen Dank für eure Tipps.

Gruß Rissi



Geschrieben von Reinhard 02 am 13.03.2023 um 09:33:

 

Ich würde mir überlegen, ob nicht der #6er reicht.
Die Fliegengrößen dürften auch mit der entsprechenden Schnur leicht zu werfen sein.
Für den Drill sollte die auch ausreichen.

Aber Einhand bei der Länge spürst du die Schnur heftig in der Rutenhand.
Deswegen fische ich auch gerne 8´ Ruten ( 1 Hand) auf Hecht, das macht einen deutlichen Unterschied
für die Rutenhand gegenüber den 9´Ruten.

Reinhard



Geschrieben von GordonBloe am 08.07.2024 um 15:12:

  RE: Blank PacBay Arctos 10,3 ft 8wt als leichte Switchrute

Hallo!

Wie schauts denn jetzt aus? Wie bist du verblieben?

Ich hab mir den Arctos in #6 und 10.3ft bestellt... ich möchte mir eine Einhand-Spey damit aufbauen...

Kannst du was dazu sagen?

Gruß
Christian



Geschrieben von fly fish one am 10.07.2024 um 08:55:

 

Gute Idee jedenfalls! Wenn man das mal anfängt, also Wasserwürfe grundsätzlich mit EH, wird das Werfen und Fischen völlig verändert. Ein ständiger Mix, aber achtet darauf, dass die WG der langen Latten nicht zu klein werden. Sonst werden das Schwabbelstöcke in meinen Augen. Wie weit ich einen 10‘ die WG noch runter schrauben kann, weiß ich nicht.

Meiner unmaßgeblichen Ansicht nach, dürfte so 18 - 19 Gramm die Grenze sein, die mir noch Spaß machen würde. Danach dürften 9,6‘ besser passen. 20 bis 22 Gramm würde ich noch als Komfortzone bezeichnen. Astreiner „Vortrieb“, astreine „Lufthoheit“ und gewisse Leichtigkeit, auch wenn mir das keiner glaubt. Aber vergesst Hechterei! Die großen Fliegen, die kurzen Köpfe, dass macht alles sofort Stress!

Also Spey Leinen oder vernünftige WF ergibt ruhig rollende Würfe die einfach nur Laune machen! Ab 22 Gramm aufwärts wird es sehr sportlich, immer noch launig, aber braucht ein paar Körner vom Werfer. Der Wechsel von Komfort zu kraftbetontem Werfen passiert innerhalb schmalster Grenzen, dass passiert innerhalb 1 - 2 Gramm in diesen Längen.

Wo für jeden von uns die Grenzbereiche liegen, muss jeder selber rausfinden und Wasserwürfe stressen konditionell nicht so wie Überkopf! Aber die langen Latten sind tierische Spassgeräte!

LG,
Frank



Geschrieben von GordonBloe am 10.07.2024 um 22:47:

 

Möchte damit fingerlange Streamer, Intruder und dgl werfen...
Kurze Schussköpfe oder eine entsprechende Integrated Line soll Verwendung finden - bei 99.9% Wasserwürfen.
Für Flussstrecken ohne Rückraum...



Geschrieben von fly fish one am 11.07.2024 um 17:06:

 

Lieber Christian,

es kommt zwar auf das Gewicht der Fliegen an und welches Gewicht Deine Leine dazu hat, aber 16 - 17 Gramm sollten es ermöglichen. Nur für alle Fliegen die zusätzlich noch beschwert sind damit sie schnell sinken, im Lachsfischen zB Kupfertuben, die bekommst Du nicht richtig unter Kontrolle. Dafür müssen Leinen respektive Ruten mehr WG haben.

Du kannst dem Thema aber ein Schnippchen schlagen, indem Du Sinkleinen nimmst, mit unbeschwerten Fliegen, lässt sich mit angepassten WG astrein werfen. Zum Anfang würde ich aber alles Floater schmeißen. Das Schmeißen von Sinkleinen, eigentlich nur der Lift, sind etwas speziell, auch SK sind mit EH speziell und von daher die integrierte RL eine gute Idee!
LG,
Frank



Geschrieben von GordonBloe am 12.07.2024 um 13:03:

 

Vorzugsweise unbeschwerte Streamer Größe 8 - 4...
Beschwerte Muster mag ich nicht so gerne... Da wähle ich lieber das Setup mit einem Sinkvorfach (Skagit halt).

Die Werferei damit an der Einhand krieg ich hin.



Geschrieben von Wolfgang-K am 12.07.2024 um 17:12:

 

Da ich zu neunzig Prozent mit Streamer unterwegs bin,
habe ich da in der letzten Zeit im Bereich Switch und Zweihand einiges Probiert.

Dabei bin ich aber auf einen erheblichen Mangel gestoßen der mich fast Tierisch nervt. Durch die starken Skagit Köpfe ergibt sich in der Strömung so eine abartige Vorspannung der Rutenspitze das eine Bisserkennung in keinster Weise mehr möglich ist.
Dieses kenne ich von meinen Sink Tip Schnüren Überhaupt nicht. Auch die Länge hat nicht nur Vorteile, was ein Plus an weite erzielt wird, geht wieder verloren mit dem Minus der Reaktion im Anhieb, denn der verlängert sich meines achtens Extrem, bis der Anhieb durch kommt.

Es ist also nicht alles Gold was lang ist.
Gruß Wolfgang



Geschrieben von fly fish one am 12.07.2024 um 21:35:

 

Ja bin ich denn hier nur vom Frevel umgeben? großes Grinsen

Wir halten folgendes fest:

1) Ich wäre heute fast als Glühkerze in der Socca gestanden! Ich weiß nicht ob der Herr im Himmel (ich bin Atheist) auf mein Trockenfliegenfischenspezialkonzept sauer ist. Es kam ein Unwetter hernieder und Er schickte Blitze!

2) Skagit an EH ist Ultraskagit a la Opst Commando. Herr, ich lasse alle Hoffnung fahren und überlasse sie Deiner Gnade!

3) Streamer, Skagit, lange Leine und Bisserkennung - Herr, ich bin verwirrt!

Also ich versuche mal zu übersetzen. Skagit hat keine lange Leine, aber ein amtlicher Streamer in praller Strömung macht mehr Druck wie jede Lachsfliege. Wenn man stromab fischt haken sich die Forellen in der Regel selber, stromauf fische ich Streamer fast nie. Es sei denn ich sehe die Forellen und werfe sie gezielt an. Streamerfischen auf Sicht ist genau so spannend wie Trockenfliegenfischen, der Rest ist Wasserfläche absuchen und geht besser stromab. Aber Streamerfischen bin ich nicht der Experte, geschildertes nur meine Sicht.

Was ist eine lange Leine und was ist eine lange Leine mit schwieriger Bisserkennung? Im Forellenfischen weltweit sind Leinen wie 5/6 Rio Gold oder 5/6 DT mit einem schönen Tacken über 10 Meter Standard - sonst würden sie nicht nachgefragt usw. Bisserkennung normal!! Mit denen fischt man aber keine Streamer.
Die Rio Streamer Tip die ich nutze sind einen Tacken unter 10 Meter, lassen sich aber mit Reartaper schön im Wurf verlängern, im Fischen das vordere Ende clear, also fast wie Mono, sinkt leicht, usw usw.

Sinkleinen sind keine Langleinen, weil man schon am Lift verzweifeln würde. Unsere Altvorderen haben mit 30 Meter DT Lachse gefangen, ich fischte mit Langleinen bei den ZH letztes Jahr und hatte einen Lachs, die Leinen sind stromab immer leicht unter Zug.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht recht wo das Problem liegt, außer das auch mit Streamer nicht alles geht und Fische verloren gehen. Ich Fische ungefähr 10% Streamer. großes Grinsen

LG,
Frank



Geschrieben von Wolfgang-K am 12.07.2024 um 23:35:

 

@Frank, es ist nicht der Streamer das Problem, denn den habe ich an meiner Sink Tip Schnur ja auch daran,
es ist der Wahnsinns Durchmesser eines Skagit Kopfes der so brachialen Wasserdruck aufnimmt in der Strömung, und ich rede da nicht von einer kleinen Biegung der Rute sondern annähernd einer 15 Grad Belastung, klar hakt sich der Fisch selbst, aber nur wenn er ein Selbstmörder ist, denn jede normale Forelle spuckt ihn wieder aus wenn sie merkt es ist nichts Fressbares. ( Wozu sollte sonst auch der Anhieb dienen, wenn es auch so geht) .
Und bei solch einer Vorspannung eben kein erkennen möglich, habe ich jetzt schon zu oft getestet.
Im See freilich ist es komplett anderst, da macht es richtig Laune.

Gruß Wolfgang
PS. Wesentlich besser wird’s mit scandi Schnüren.



Geschrieben von GordonBloe am 13.07.2024 um 10:00:

 

Also ich hab beim Streamerfischen (außer auf Hecht im Stillwasser) noch nie einen Anhieb gesetzt.
Durch den Wasserdruck auf die Schnur funzt das ja quasi wie eine Selbsthakmontage... Ganz egal welche Schnur man fischt...

Eine Forelle dreht ja dann auch noch ab, was den Selbsthakeffekt ja noch erhöht...
Beim Nassfliegen swingen an einer DT isses ja genau so...

Spitze hoch und rumdreggen lassen...
Barbless-Haken dringen ja auch nochmal leichter ein...

Denken2



Geschrieben von fly fish one am 13.07.2024 um 10:13:

 

Lieber Wolfgang,

ich kann da mit Skagit in dem Bereich nicht mitreden. Hört sich, wie gesagt, grenzwertig an.

LG,
Frank



Geschrieben von miso am 13.07.2024 um 12:29:

 

Zitat:
Original von fly fish one
...

1) Ich wäre heute fast als Glühkerze in der Socca gestanden! Ich weiß nicht ob der Herr im Himmel (ich bin Atheist) auf mein Trockenfliegenfischenspezialkonzept sauer ist. Es kam ein Unwetter hernieder und Er schickte Blitze!

...

LG,
Frank


Wieder ein Argument für Glas Lachen-5



Geschrieben von miso am 13.07.2024 um 12:36:

 

Ich bin da eher bei GordonBloe.
Einen Streamer holt sich die Forelle im Angriff. Da wartet sie nicht wie bei der Trockenen oder der Nymphe, dass er ihr ins Maul schwimmt.
In der Regel beschleunigt sie kurz, packt das Teil und dreht damit sofort ab.
Anhieb nicht notwendig, manchmal sogar schädlich.

Auch beim Hecht setze ich keinen Anhieb. Der saugt den Streamer ein, indem er sein riesiges Maul einfach aufreißt. Darinnen befinden sich so viele Möglichkeiten für den großen Haken hängen zu bleiben, vorausgesetzt, der Haken ist richtig dimensioniert.
Habe selten mal einen verloren mit der Methode.



Geschrieben von TorstenHtr am 13.07.2024 um 12:57:

 

@GordonBloe
Die 10.3ft #6 hab ich als Einhand aufgebaut.

Micro Skagit hatte ich eine Weile getestet = Schrott für mich; die Bisserkennung ist wegen dem fetten Belly deutlich schlechter gegenüber einer normalen Schnur, Präsentation auch schlechter.
Am liebsten fische ich mit AFTTA-konformen WFs, DTs schwimmend bis sinkend, ab und zu auch Schussköpfe ~10m Länge ~12-14g.



Geschrieben von GordonBloe am 13.07.2024 um 22:05:

 

Zitat:
Original von TorstenHtr
@GordonBloe
Die 10.3ft #6 hab ich als Einhand aufgebaut.
...
auch Schussköpfe ~10m Länge ~12-14g.



Cool .
Ich hätte Schussköpfe so um die 5-6m im Sinn...
So um die 200 grain müssten dann passen oder?



Geschrieben von fly fish one am 17.07.2024 um 19:00:

 

Lieber Christian,

Du kannst vermutlich ewig auf die Antwort warten! großes Grinsen

Fang einfach an Deine Blanks zu vermessen, dann brauchst Du gar nicht fragen!
Im Bereich der ZH sind Fehleinschätzungen (wobei ich Torsten als valide halte) die Regel und Frust regelrecht vorprogrammiert! Du baust so schöne Ruten auf, mit eigenen Ringen, jetzt gehst Du gefälligst noch den letzten Schritt und vermisst Deine Blanks! großes Grinsen

LG,
Frank


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