Rutenbauforum (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/index.php)
- Plauderecke (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=70)
-- allgemeines (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/board.php?boardid=71)
--- Spinnrute vermessen (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=13973)


Geschrieben von Wolfgang-K am 29.01.2023 um 23:14:

  Spinnrute vermessen

Servus Leute,
Stehe mal wieder im Nebel.
Wie kann ich meine Spinnruten vermessen ??, geht das mit der 3,75°/ 15° Methode oder nicht.
Habe das Heute mit meiner Sportex Huchen delux heute mal probiert und bekomme da Krasse Werte. Denken1
Hoffe es kann mir einer eine Antwort geben.

Gruß Wolfgang



Geschrieben von habitealemagne am 30.01.2023 um 01:29:

 

Hallo,

da gibt es Ansätze zum Vermessen. Olaf Karsten hat vor mehreren Jahren, die Methode nach Hanneman, die ERN für Fliegenruten zu ermitteln und das URRS für Spinnruten anzuwenden, als entsprechende Zusammenfassung und Ergänzungen in deutsch zu Papier gebracht. Er war dazu auch mit Dr. Bill in Kontakt. Nennt sich also URRS für Ruten allgemein. Da gab es auch Ein Thema hier im Forum dazu, ist aber eingeschlafen.

Im Grunde ist das wie CCS angewendet, ein Mittel zum Vergleich von Ruten, auf Spinnruten erweitert. Also Ruten, mit gleichen Grundparametern ( Länge / Gewicht/Material/...) verhalten sich bei gleicher Auslenkung, bei gleichem Lastgewicht, dann in der Anwendung gleich, sie gleichen sich. Olaf weist darauf hin, dass eine Ableitung auf Wurfgewichte, anhand von den ermittelten Werten (ERN /AA/...), seiner Meinung nach, im Bereich der Interpretation liegt.



Geschrieben von Wolfgang-K am 30.01.2023 um 13:26:

  Re: habitealemagne

Servus danke dir für die Antwort, aber bringt uns das weiter , nicht wirklich.
oder sollte es wirklich nichts einfaches geben um die Stecken zu vermessen ???

Gruß Wolfgang



Geschrieben von Jeronimo66 am 30.01.2023 um 15:36:

 

Moin,

damit habe ich mich vor eineinhalb Jahren mal beschäftigt, als ich eine Fliegenrute als Spinnrute aufgebaut habe.

Hier ist der Link zum Threat.

Nach meiner Erfahrung liegt der Wurfgewichtsrechner von T.M. nicht schlecht. Der bestimmt das WG nach folgender Formel:

Unteres WG: 3,75° Gewicht/Powerfaktor mal 1,2
Oberes WG: 15° Gewicht/Powerfaktor mal 0,8

Wie T.M. genau zu dieser Formel gekommen ist?

Für mich als Durchschnittswerfer, der nicht zu Gewalt- oder Peischenwürfen neigt, passt es bei mehreren Ruten (bis etwa 60g WG) aber recht gut.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Wolfgang-K am 30.01.2023 um 16:01:

  Re; Carsten

Danke Carsten das ist doch schon mal ein Ansatz.
Dake !
Gruß Wolfgang

Ps. bin beim Messen



Geschrieben von Jeronimo66 am 30.01.2023 um 16:53:

 

Moin,

habe mir eben mal meine Messwerte bei Spinnruten angesehen und muss mich ein wenig korrigieren.

Der obere Wert lässt sich zwar werfen, aber bei allen Ruten mit angegebenem oberen Wurfgewichten ab 25Gramm würde ich über den Daumen etwa 20% vom vermessenen WG abziehen, wenn ich wirklich voll durchziehen wollte.

Ist insgesamt sehr relativ was man wirklich anhängen kann. Der größte Faktor ist der Werfer aber es macht auch einen Unterschied, ob man z.B. einen Weitwurfblinker oder einen Gummifisch anbindet.

Gruß
Carsten

@Rene': Finde den alten Faden nicht, den du erwähnt hast. Hat du vielleicht den Link? Interessiert mich schon, was da bereits diskutiert wurde.



Geschrieben von Tölkie am 30.01.2023 um 17:15:

 

Ich habe mir bisher mit der 90° Methode geholfen. also welches Gewicht braucht es um eine Spinnrute 90° zu verbiegen. Das kommt aus der Vermessung von Karpfenruten

https://www.simfisch.de/wurfgewicht-lbs-in-gramm/ hier ist es erklärt. Aber, das ist m.M. auch nicht immer so 1:1 gültig, da es eine Vielzahl von Tapern und Aktionen gibt. So ist das immer mit zu berücksichtigen. Ich habe ganz brauchbare Ergebnis so erzielt.

Ich habe dazu auch mal bei FA angefragt, die mir gesagt haben, dass die Methode, die man bei Fliegenruten anwendet, nicht für Spinnruten übertragbar ist.

Diskussion ist eröffnet großes Grinsen . Bin noch auf andere Meinungen gespannt.



Geschrieben von Wolfgang-K am 30.01.2023 um 17:19:

  Spinnrute vermessen

Servus Leute.

Habe gerade nochmal Meine Sportex Huchen delux nochmal Gemessen da ich dachte ich hätte mich da Total vertan, aber mit Nichten es bleibt bis auf ein Par Gramm.
Bei 3,75° habe ich 191g
Bei 15° jetzt haltet euch fest da sind es 872g

Da brauchen wir nichts mehr draufrechnen nur noch abziehen vom Gewicht,
denn Angenehm zum Werfen sind ca. 120 g, angegeben von Sportex ist sie mit
73-186g

Da bleibe ich bei meiner Faustformel : 186 g +73g /2 -10% da liegen wir dann bei 116g
die traue ich mich durchzuziehen.

Gruß Wolfgang

PS.Ich muss das glaube ich Relativieren , da ich gerade nochmal gesehen habe das Pren an seinem Stöckchen auch eine Wasserflasche Angehängt hat.



Geschrieben von Jeronimo66 am 30.01.2023 um 18:38:

 

Moin,

deine Faustformel setzt allerdings voraus, dass der Hersteller etwas sehr Sinnvolles auf den Blank geschrieben hat. Dem ist ja leider oft nicht so.

Bei deiner Formel kommt z.B.bei meinen Fishing Art Blaas F und XF (beide 5-28g) etwa 15g raus. Die F wirft aber 25g sehr gut und die XF schafft auch 30g sehr gut (Dazwischen und darüber habe ich nichts an Mefoblinkern). Das berechnete Wurfgewicht (-20%) landet bei der F bei 28g und bei der XF bei 34g.
Die Messwerte bilden also den Unterschied der beiden Blanks recht gut ab.

Wenn man deine Messwerte in den Wurfgewichtsrechner eingibt dann landet man bei 50-153g. Zieht man die 20% ab, die dann landet man 122g.

Perfekt ist der Wurfgewichtsrechner sicher nicht und ersetzt auch nicht das Ausprobieren. Wenn man aber weiß, wie man in der Regel wirft und die eine oder andere Rute zum Vergleich hat, dann gibt er mir einen besseren Anhaltswert als die aufgedruckten Werte.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Wolfgang-K am 30.01.2023 um 19:55:

  Re: Allen

Wie Sage ich immer, schaun wir mal dann sehn wir schon.
Also Probieren ist die beste Wahl.

Danke Euch allen. Daumenhoch3
Gruß Wolfgang



Geschrieben von habitealemagne am 31.01.2023 um 05:04:

 

Hallo,

der Link ist jener. Die erwähnte Website gibt es aber nicht mehr. Wie schon geschrieben, ist das Ganze schon ein Jahrzehnt eingeschlafen. Das Vorhandensein von URRS wird auch in diversen amerikanischen Diskussionsforen erwähnt. Es ist sicher keine 2 Jahre her, da konnte ich Olafs Abhandlungen in Schriftform, noch auf so Downloadseiten für Publikationen finden, genau wie die Abhandlung von Thorsten, zum Messverfahren nach CCS. Ob dies jetzt noch so ist, weiß ich nicht.



Geschrieben von miso am 31.01.2023 um 11:46:

 

Zitat:
Original von Tölkie
Ich habe mir bisher mit der 90° Methode geholfen. also welches Gewicht braucht es um eine Spinnrute 90° zu verbiegen. Das kommt aus der Vermessung von Karpfenruten

https://www.simfisch.de/wurfgewicht-lbs-in-gramm/ hier ist es erklärt. Aber, das ist m.M. auch nicht immer so 1:1 gültig, da es eine Vielzahl von Tapern und Aktionen gibt. So ist das immer mit zu berücksichtigen. Ich habe ganz brauchbare Ergebnis so erzielt.

Ich habe dazu auch mal bei FA angefragt, die mir gesagt haben, dass die Methode, die man bei Fliegenruten anwendet, nicht für Spinnruten übertragbar ist.

Diskussion ist eröffnet großes Grinsen . Bin noch auf andere Meinungen gespannt.


Interessant! Ich stelle mir gerade vor, wie eine um 90° verbogene Rute ausschaut Denken2
Wo geht die 90° Linie los? Am Griff?

TL Michael



Geschrieben von Tölkie am 31.01.2023 um 12:42:

 

Griff waagerecht, Spitze nach unten zeigend. Da ich leider keine Vorrichtung zum Einspannen habe, wurde mit Hilfe eines Freundes improvisiert. Teils auf die Leiter geklettert Zunge raus .

Meine Noctis 40 zB habe ich mit 750gr belastet, so ungefähr würde ich sagen, das könnten anhand der Biegekurve auf dem Foto 90 Grad sein. Rein rechnerisch ergibt das mehr als 46gr.. Geworfen habe ich mit der Rute genau 48gr. Jig + Sahd. Das ging, würde ich aber nicht ständig machen wollen. Die 40gr erarbeitet sie recht locker.

Liebe Grüsse Bernd



Geschrieben von miso am 31.01.2023 um 13:29:

 

Ich verstehe es immer noch nicht verwirrt
Eine Rute mit weicher Spitze zeigt bei leichter Last schon senkrecht nach unten. Verbinde ich nun den Griff mit einer Linie zum Spitzenring, dann sind das nie und nimmer 90°.
Wann zeigt die Spitze 90° nach unten?
Im übrigen biegen 200g eine Rutenspitze senkrecht, wenn diese auch schon mit 100g senkrecht gebogen wird.
Ist eventuell gemeint ab welchem Gewicht die Spitze senkrecht zum Boden zeigt und dann gilt es zu definieren, wann ist denn senkrecht? Wenn die ersten cm der Spitze gerade sind?



Geschrieben von Wolfgang-K am 31.01.2023 um 15:10:

  Hi Michael

Ich denke es ist gemeint wenn der Huchen auf deinen Füßen liegt. Lachen-5

Gruß Wolfgang



Geschrieben von Tölkie am 31.01.2023 um 15:32:

 

Also, ich halte die Rute (mit Rolle) am Griff horizontal, führe die Schnur durch die Ringe, an die Schnur kommt eine Behälter, den ich mit Wasser auffülle, so lange bis die Spitze der Rute im 90 G Winkel zur Rute nach unten zeigt. Das Gesamtgewicht wiege ich aus und damit kann ich dann das max. Wurfgewicht ermitteln.

Aber das hast Du dir schon sicher so gedacht. Für die Ruten, die ich mir selbst gebaut habe, funktioniert das gut. Hätte aber zB gedacht, bei der neuen Noctis passt das nicht. Warum? Weil sie einen Tip von 1,65mm hat und der Butt über 16mm in 8f ist. Trotzdem hat das gut funktioniert, kann dir aber keine allg. Gültigkeit geben, ob das immer zu trifft oder ob ich jetzt nur Glück hatte, dass es passte.

P.S. Natürlich gibt es Tücken Augenzwinkern , man nehme eine Dropshot Rute mit einer feinen weichen Spitze, das Handteil dazu wäre mega steif, dann würde das natürlich so nicht berechenbar sein.



Geschrieben von Wolfgang-K am 31.01.2023 um 16:33:

  Re: Tölkie

Servus Tölkie
Nach deiner Methode ist der Knackpunkt der, das es durch die Unterschiedliche Höhe der Rutenhaltung überhaupt keinen Anhaltspunkt gibt.
Beispiel 1 , wir halten die Rute in 1 Meter Höhe, und hängen Gewicht X daran, nun wird sich die Rutenspitze im gleichmäßigen Bogen auf den Boden legen, und wir erreichen einen 90° Winkel.

Beispiel 2, nun halten wir die Rute in zwei Meter höhe, und hängen wieder soviel Gewicht daran bis sich die Rutenspitze bis zum Boden biegt, sie hat dann auch einen 90° Winkel, aber sie wird um ein vielfaches mehr belastet sein, da ich wesentlich mehr Gewicht brauche um die Spitze bis an den Boden zu bringen.
Du siehst also auch diese Methode bringt uns keinen Verlässlichen Wert.

Gruß Wolfgang



Geschrieben von Jeronimo66 am 31.01.2023 um 17:06:

 

Moin,

da ich auch so schon Ruten gemessen habe würde ich sagen es geht. Zwar nicht auf 10 oder 20 Gramm genau, da der Teiler mit 16? aber auch groß ist, relativiert sich das.
Wenn man einen Spaghetti (Ködernadel, Schasslikspieß, ...) als Verlängerung an den Rutenring klebt und dann die Rute soweit belastet bis dieser senkrecht nach unten schaut, geht das ganz gut.
Mir gruselt nur immer dabei, da die Last doch recht hoch ist. Gerade bei den oft geringen Wandstärken einiger Spinnruten ist das schon etwas anderes als bei so einer Karpfenrute. Deshalb nehme ich lieber den Ansatz über die 3,75° und 15° Werte, da ich mit diesem auch schon einige recht ordentliche Werte erhalten habe. Habe das aber bisher nicht weiter verfolgt.
Bei der Elnetti #14, den beiden Fishing Art Blanks zwei CTS EST und einer RST Pikeline kommt es für mein Gefühl (und meine Wurftechnik, -kraft) gut hin und wenn man 20% abzieht mag ich auch voll durchziehen. Auch den unteren Wert finde ich jeweils recht passend.
Einzige Abweichung ist ein sehr durchgehender Batson Rainshadow RX7 B-IST 1202F (10-30g) Da wirft der Rechner 6-19g raus, was 15g bei -20% bedeutet. Das ist zwar meiner Ansicht nach das optimale WG, die Rute kann auch 20g voll durchziehen. Darüber gibt sie mir zu viel nach.
Aber grundsätzlich traue ich diesen Messwerten (mangels ausreichender Erfahrung) noch nicht und würde sowieso immer das Wurfgewicht in der Praxis austesten.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 31.01.2023 um 17:22:

 

Ihr sucht die 90° an der falschen Stelle.
Der Winkel ergibt sich aus einer gedachten Verlängerung des waagerechten HTs Richtung Spitze und einer gedachten Verlängerung der vordersten cm der senkrecht nach unten zeigenden Spitze.
Wenn man also die Nudel von Carsten nach oben verlängert kreuzt diese Linie die Verlängerung des HTs - und dieser Winkel soll dann bei entsprechender Belastung 90° betragen.
Es gilt das Gewicht, mit dem die 90° gerade erreicht werden. Man kann dann noch mehr Gwicht dranhängen, das ändert dann nichts mehr am Winkel, da die Rutenspitze immer senkrecht nach unten zeigen wird - bis sie abbricht. großes Grinsen

Reinhard



Geschrieben von Wolfgang-K am 31.01.2023 um 18:34:

  Servus

@Carsten, das mache ich ja genauso indem ich mich an das Max Gewicht Rantaste, denn niemand würde einfach ein Gewicht anhängen und durchziehen.

@ Reinhard, mit dem Winkel gebe ich dir nach Überlegung Recht.

Gruß Wolfgang


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH