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--- Fliegenrolle aus China warten und verbessern. (http://www.rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=13940)


Geschrieben von Wolfgang-K am 03.01.2023 um 19:31:

  Fliegenrolle aus China warten und verbessern.

Habe im Forum einiges an Rollen gelesen, und fand da ist noch deutlich Luft nach oben, da wahrscheinlich sehr viele User eine günstige Rolle aus China haben, dies ist ein Beispiel einer nicht gekapselten Rolle (offenes System)

Ein Gekapseltes werde ich Euch später mal vorstellen.

Als erstes legen wir ein Handtuch oder Stoff auf unseren Arbeitsplatz, damit beim Zerlegen keine Bauteile wegrollen und Ihr sie nicht mehr findet.

Bild 1- Erster Schritt wir entfernen die Schnur inkl. Backing, mittels unserer Wickelbank, es geht aber auch mit dem Akkuschrauber und einem Stück Gewindestange.
Bild 2 – Entfernen des Spulenkäfigs und dem Lager.
Bild 3 – Auf der Innenseite nehmen wir das Zentrallager heraus.
Bild 4 – Öffnen des Drehknopfes durch öffnen der Schraube, aber Vorsicht,
ist ein Linksgewinde (also zum Öffnen nach rechts drehen)
Bild 5 – Dreh Knopf kann nun herunter gedreht werden.
Bild 6 - Nun kommen die Drei Druckstifte zum Vorschein mit dem Rasterpinn und der Druckscheibe.
Bild 7 – Nun Öffnen wir mittels Gabelschlüssel die Mutter an der Zentralachse anschließend ziehen wir die Achse aus dem Rahmen.
Bild 8 – Nun sehen wir den Inneren Rasterpinn und die Bremse.
Bild 9 – Vergrößert dargestellt der Rasterpinn, das ist nun einer der Ärgernisse aus China der Pinn ist im Original aus Messing, und die Spitze nützt sich extrem schnell ab und greift danach nicht mehr in die Rasterscheibe, und die Rolle bleibt nicht mehr stehen ( dreht sich selbständig) deshalb habe ich diesen schon einmal bearbeitet und ihn mit einer Lagerkugel versehe, es ergab aber ein sehr Rauen Abzug, und Riefen in der Rasterscheibe.
Bei Teuren Ruten ist er aus Delrin (Pom ) diese sind sehr lange haltbar, deshalb habe ich einen neuen angefertigt, diese lässt sich jedoch ohne Drehbank nicht machen.
Bild 10 – Zentralachse mit Rasterscheibe.
Bild 11 – Die Bremsscheibe aus billigem Kunststoff sie ist das nächste Ärgernis aus China, da ein Sauberes Bremsen nicht möglich ist, wird der Druck erhöht mittels Drehschraube, nun wiederum ist ein weiches anlaufen der Bremse nicht mehr möglich. Zur Abhilfe kommen wir gleich.
Bild 11 – Vollkommen zerlegte Rolle mit allen Bauteilen.
Bild 12 – Reinigung des Rahmens und dem Käfig. Mit Badreiniger ( keinen Essig) eingesprüht und ein Par MINUTEN einwirken lassen, so können alle Rückstände
( Kalk, Fette ) mit einer Zahnbürste gereinigt werden, danach werden die Teile mit warmem Wasser abgespült und getrocknet.
Bild 13 – Restliche Bauteile werden nun mit Spiritus gereinigt ( nicht mit Badreiniger ) da er altes Fett und Öle nicht gut reinigt.
Bild 15 – das gereinigte Zentrallager.
Bild 16 – Rasterscheine , sehr gut zu sehen die einlaufrinnen durch die Lagerkugel.
Bild 17 – Nun werden wir eine neue Bresscheibe bauen, dazu habe ich Carbon Platten und GFK Platten laminiert, mit einem guten Millimeter. Wobei ich in der Bremswirkung keinen Unterschied zwischen GFK und Carbon bemerkt habe.
Diese können natürlich auch fertig gekauft werden. Das Heraussägen geht sehr gut auch mit einem Laubsägebogen, es muss also nicht gleich eine Bandsäge her.
Bild 18 - Herausgesägt und gebohrt ( zuerst) mit einer Nagelfeile noch schön Gesäubert, und fertig ist unsere neue Bremsscheibe. Diese wird nun mittels Doppelseitigen Klebeband auf eine Mutter oder Ähnliches geklebt, und auf einer geraden Unterlage mit 400er Schleifpapier geschliffen.
Das Gleiche mit der Anlaufscheibe , solange bis sie sauber an allen stellen matt ist und keine glänzenden Stellen mehr vorhanden sind, ( dann ist sie schön Plan).
Bild 19 – Nun werden alle Beweglichen Teile ( außer der Bremsscheibe) gefettet und zwar nur mit einem Steifen Silicon Fett, kein Öl oder Silicon Öl, da beim ersten eintauchen ins Wasser alles abgewaschen würde und unweigerlich im Gewässer wäre, und nicht mehr an der Rolle. Geeignet ist eins von Wacker oder Ähnliches.
Bild 20 – Silicon Fett
Bild 21 – Gereinigte Rolle
Bild 22 – Gefettete Zentralachse und Lager, nur etwas Fett auftragen, und nicht die Bauteile zubazen mit Fett.
Bild 23 – Links im Bild das Zentrallager für links Händer ( OFFENE LAGERSEITE OBEN ) Bild rechts Lager Umgedreht für Rechtshänder ( GESCHLOSSENE SEITE OBEN )
Bild 24 – Das Lager im Spulenkäfig mit O-Ring
Bild 25 – Vorsicht beim zusammen Bau der Zentralachse, ABGEFLACHTE Seite
In Übereinstimmung mit Ovaler Öffnung.
Bild 26 – Wieder komplett zusammengebaute Rolle.

Schön wäre nun wenn kein Bauteil mehr am Tisch liegt, und idealerweise sich die Rolle auch noch drehen lässt.
Ihr werdet nun den Unterschied Graß merken wie seidenweich sich nun die Rolle abziehen lässt, und anspricht, eine Offenbarung gegen zuvor.
Ich hoffe nun einige Irrtümer aus der Welt geschafft zu haben und einer erfolgreichen Wartung jetzt nichts mehr im Weg steht.

Gruß Wolfgang

PS. Ich habe auch den Trick mit dem O-Ring auf der Achse Bild 10 Von (glaube Carsten wars) umgesetzt geht wirklich nicht schlecht Rolle läuft nicht mehr Über.



Geschrieben von Wolfgang-K am 03.01.2023 um 19:35:

 

Habe leider nicht alle Bilder auf einmal laden können.



Geschrieben von Wolfgang-K am 03.01.2023 um 19:37:

 

Sorry aber anderst gehts halt nicht



Geschrieben von Jeronimo66 am 03.01.2023 um 21:31:

 

Moin Wolfgang,

danke für dieses ausführliche Howto! Zweidaumenhoch
Ich weiß wie viel Arbeit gerade die bildliche Dokumentation manchmal macht. Der Text ist meist weniger das Problem, sondern eher die richtigen Bilder chronologisch hochzuladen.

Ich bin ja auch Besitzer einer Vielzahl günstiger Rollen, da ich keine Lust habe meine vielen Schnüre immer umzuspulen oder noch mehr teure Rollen zu kaufen. Außerdem habe ich ja das Ziel, dass jede Rute ihre Rolle hat. Die Qualität der günstigen Rollen finde ich auch manchmal ziemlich gut (Schrott gibt es aber auch mal!), leider gibt es auch meist die eine oder andere Schwäche, wie einen zu geringen Anlaufwiderstand.
Eigentlich mache ich Rollenwartung nicht gerne, da ich und Technik manchmal auf Kriegsfuß stehen. (Ich erinnere mich noch gut an die Feder die übrigblieb, als ich mal für den TÜV die Hinterachse von meinem Kadett C mit einem Freund zusammen ausgetauscht habe . Lachen-5 )
Deshalb finde ich so eine detaillierte Anleitung ziemlich gut und werde wohl auch mal die eine oder andere meiner Rollen aufmachen. Nur die Carbonmatten selber laminieren werde ich wohl lassen. Das Aussägen mit der Laubsäge ist mir neu und ein guter Weg. Mir meine Locheisen an so einem Carbonlaminat zu ruinieren käme nicht in Frage.

Gruß
Carsten



Geschrieben von miso am 04.01.2023 um 09:03:

 

Hallo Wolfgang,

schöne Doku Zweidaumenhoch
Und ja, man kann so manche Billigrolle ganz schön aufwerten.
Gerade die Brems- und Anlaufscheiben und auch so manches Lager können durch besseres Material ersetzt werden.
Ich habe auch schon ein paar Rollen umgebaut oder habe mir die Ersatzspulen selbst gedreht und gefräst. Nicht weil es viel günstiger ist nur der Einzigartigkeit halber fröhlich
Da ist der Weg das Ziel und macht halt Spaß, wie so vieles in unserem Hobby.

Wäre aber schön ein paar mehr Beispiele zu sehen. Ich habe da auch noch ein paar Patienten rumliegen. Vielleicht kann ich mich auch mal aufraffen zwischen zwei Ruten großes Grinsen

TL Michael



Geschrieben von Reinhard 02 am 04.01.2023 um 11:40:

 

Danke, Wolfgang für die ausführliche Bebilderung.

Hast du es schon mal mit anderem Bremsscheiben, zb. Kork probiert?

( Ich habe früher an einigen meiner alten Stationärrollen ( zB. Sigma Supra mit Heckbremse ) die wenig tauglichen Kunststoffscheiben, es waren meist 2 -3 Stück, durch eine Korkscheibe ersetzt, was zu einer deutlichen Steigerung der Bremsleistung führte.
Bei solchen Bremsen hat man aber deutlich mehr Bauhöhe, als bei einer Fliegenrolle.)

Wenn du die originale Kunststoffscheibe durch eine noch härtere Carbon/GFK - Scheibe ersetzt, ändert sich dann der Weg des Bremsknopfes von offen - zu ? Wird er wegen der noch geringeren Elastizität kürzer? Ändert sich die max. Bremskraft?

Reinhard



Geschrieben von fly fish one am 04.01.2023 um 12:13:

 

Reinhards Fragen o.g. sind interessant und sollen durch meinen Beitrag nicht untergehen!

Aber das Problem der Rollenanzahl zu Rutenanzahl zu "Kohle" umgehe ich durch weitgehenden Kauf von Rolle Plus Ersatzspule. Handhabe ich auch meist mit den Lachsruten so, da ich hier gerne ein Schusskopfsystem Plus Vollleine bereit halte. Hat auch den Scharm, dass ich bei einem eingesprungenen Doppelrittberger aufgrund plötzlicher Bewegungslegastenie, theoretisch kaputter Spule, meine geliebten Rollen weiter fischen kann.

Wolltet ihr das überhaupt wissen? Nein, dann weiter mit Chinarollenpimpen! Zweidaumenhoch

LG,
Frank



Geschrieben von miso am 04.01.2023 um 13:05:

 

Zitat:
Original von Reinhard 02
Danke, Wolfgang für die ausführliche Bebilderung.

Hast du es schon mal mit anderem Bremsscheiben, zb. Kork probiert?

( Ich habe früher an einigen meiner alten Stationärrollen ( zB. Sigma Supra mit Heckbremse ) die wenig tauglichen Kunststoffscheiben, es waren meist 2 -3 Stück, durch eine Korkscheibe ersetzt, was zu einer deutlichen Steigerung der Bremsleistung führte.
Bei solchen Bremsen hat man aber deutlich mehr Bauhöhe, als bei einer Fliegenrolle.)

Wenn du die originale Kunststoffscheibe durch eine noch härtere Carbon/GFK - Scheibe ersetzt, ändert sich dann der Weg des Bremsknopfes von offen - zu ? Wird er wegen der noch geringeren Elastizität kürzer? Ändert sich die max. Bremskraft?

Reinhard


Hallo Reinhard,
Kork, wenn er gut ist, ist durch nichts zu toppen Daumenhoch3
Ich hab da auch schon einiges ausprobiert.
Ohne Wolfgang was vorwegzunehmen: Ich glaube nicht, dass sich der Bremsbereich drastisch verändert aber anders wird es sich schon anfühlen. Soll es ja auch großes Grinsen

TL Michael



Geschrieben von Wolfgang-K am 04.01.2023 um 13:06:

  Re: Reinhard

Der Bremsweg ändert sich selbstverständlich, ist die neue Scheibe stärker wird er kleiner, ist sie dünner ( also mehr weg) hast du mehr Umdrehungen, ich besitze aber nur eine Rolle Orvis Mirage die von Lose bis ganz zu in einer Umdrehung schließt. Ist aber voll einfach einzustellen indem die Bremsscheibe mit Kunststoff Scheiben unterlegt wird, oder die Bremsscheibe etwas abgeschliffen wird.
Zur frage Kork oder Carbon/GFK kann ich dir sagen, das habe ich schon vor einigen Jahren probiert, da ich eine neue Rolle orderte die eine Edelstahlscheibe belegt mit Kork hatte als Bremsscheibe, sie hat mich zum Wahnsinn gerieben, als erstes erneuerte ich den Kork weil der alte sehr aufgelöst war, da der Kleber anscheinend sich aufgelöst hatte. Nun passiert eines die Korkscheibe Quillt bei der ersten Feuchtigkeit, nun geht Sie aber nicht gleichmäßig auf sondern an einigen Stellen etwas höher und niedriger, da kork nicht Homogen ist, die Folge , halbe Umdrehung bremst halbe nicht = schrott.

Nächster versuch mit Korkgranulat ( Weinkorken) Ergebnis Gleich = schrott.
Das ansprechverhalten von einer GFK Scheibe ist ein Traum, glaube mir, besser geht nicht, nur durch noch mehr scheiben ( mehrere und dünner ) könnte es noch verbessert werden.
Die Bremskraft geht von Null bis Schnurbruch problemlos.

Dir Frank: Nach deinem Doppelten Rittberger, brauchst dir um deine Rollen keine sorge mehr zu machen, die sind dann eh hinüber. Lachen-5

Gruß Wolfgang



Geschrieben von habitealemagne am 04.01.2023 um 13:14:

 

Hi,

die älteren Bauer Rollen hatten auch Kork, als Bremsbelag, das kann nicht ganz schlecht gewesen sein. Wie die aktuellen bremsen, weiß ich nicht. Gut das war auch ein ziemlich großflächiger Belag und nicht so einen 25mm Scheibe.

edit: habe gerade mal im web geschaut, Abel hatte / hat auch Korkbremsen.



Geschrieben von Wolfgang-K am 04.01.2023 um 15:25:

  Servus

In der tat Abel verbaut bis Heute Korkbresscheiben, sind jedoch gesintert.
Da muß ich doch gleich mal rann.
Gruß Wolfgang



Geschrieben von Jeronimo66 am 04.01.2023 um 16:00:

 

Moin,

@Frank: In der Regel ist die Rolle für mich ein Schnurhalter und wird anders als eine Spinnrolle so gut wie nie belastet. Ich habe früher bei meinen teureren Rollen auch immer Ersatzspulen mitgekauft. Da bin ich aber weg von. Gerade beim eingesprungenen Rittberger hilft die Ersatzspule ja nicht unbedingt weiter sondern oft nur die Ersatzrolle.

Einen Grund der dich überzeugen könnte siehst du aber auf dem Bild. Die Rolle für die Eternity ist eine günstige China Rolle. Farblich habe ich nicht annähernd etwas passenderes für die Ruten gefunden und die Rolle ist noch ein gutes Stück wertiger als die „Eleksa“. Für meine #7 Eternity besteht die Rolle aus der schwarzen Spule und dem blauen Rollenkörper von zwei Rollen dieser Baureihe. Die zweite Rolle ist jetzt Schwarz mit silberner Spule. Ich kann gerade kein Bild machen, da ich im Urlaub bin, sieht aber klasse aus und die Rolle ist weit wertiger als der Preis sie erscheinen lässt.
Wenn ich dank Wolfgang das Pimpen hinbekomme, dann würde ich der Rolle endgültig auch beim Einsatz auf Meerforelle im Fluss trauen und habe dann die perfekte farbliche Kombi. Nur ein etwas dunkleres Gelb beim Backing muss ich dann noch auftreiben.

Die "Eleksa" die Wolfgang vorgestellt hat habe ich tatsächlich ebenfalls. Mal für einen Appel und ein Ei bei ebay geschossen. Eine der "schlechteren" Chinarollen, die ich für meine diversen Schnüre besitze und deshalb bisher ein reiner Schnurhalter. Ich freue mich schon darauf sie aufzupimpen und auch mal am Wasser einzusetzten. Ich wüsste nicht, warum sie dann nicht jeder normalen fischereilichen Situation gewachsen sein sollte und schlecht aussehen tut sie auch nicht. Auf Lachs würde ich sie zwar nicht einsetzen, aber dafür habe ich ja auch andere Rollen.

Gruß
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 04.01.2023 um 16:40:

 

Weil Ihr über Abel und Korkscheiben spracht:



Abel Super 11/12 "Wahoo" mit Korkbremse an der Orkla in Norwegen. Optisch ein Traum, aber die Bremseinstellungen sind nicht konstant. Das mag alles sehr gut trotzdem funktionieren, so ganz glücklich bin ich nicht. Abel bietet ja wohl auch inzwischen Alternativen und die großen Rollen gibt es mit Kork glaube ich nicht mehr. Meine lief damals aus und ich konnte gerade noch eine ergattern.

LG,
Frank



Geschrieben von Wolfgang-K am 04.01.2023 um 16:53:

  Re: Frank

Doch ich war gerade bei Abel, wird immer noch verbaut, ob es bei allen Modellen ist weiß ich nicht.
Gruß Wolfgang



Geschrieben von miso am 04.01.2023 um 17:22:

  RE: Frank

Kork ist und bleibt halt ein Naturmaterial und weil es das in gescheiter Qualität nicht mehr gibt, wird ein Presskork verwendet.
CFK ist ja in Rennwägen auch verbaut, allerdings nicht als Gewebe, da dort der Harzanteil zu hoch ist. Das dürfte aber bei unseren Rollen auch bei den größten Fluchten keine ganz so große Rolle spielen.
Kunststoffe haben halt den Vorteil, dass sie homogen sind. Aber vom Verschleiß her kommt an den guten Kork so schnell nichts ran. Guter Kork quillt nicht, er nimmt kein Wasser auf.

TL Michael



Geschrieben von Wolfgang-K am 04.01.2023 um 17:46:

  Re:Frank

Hi Frank
Da muss ich dich leider enttäuschen, kork Quilt doch Sorry.

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Was passiert wenn Kork nass wird?
Wird das Korkgewebe über längere Zeit Feuchtigkeit oder gar Nässe ausgesetzt, kann es aufquellen. Die Gewebestruktur wird dabei zerstört. Aus diesem Grund sollten die Korkteile nach einem Angelausflug immer gänzlich abgetrocknet und in einer absolut trockenen Stelle aufbewahrt werden.

Gruß Wolfgang

PS. werde Morgen einen einweichen um zu sehen was passiert.



Geschrieben von miso am 04.01.2023 um 18:06:

  RE: Re:Frank

An die Bremsscheibe kommt ja eigentlich kaum Wasser ran. Von meinen Griffen ist noch keiner aufgequollen.

TL Michael



Geschrieben von fly fish one am 04.01.2023 um 18:06:

 

Ich glaube das brauchste nicht unbedingt untersuchen. Mir ist das egal, weil ich meine Abel Rollen nie ins Wasser lege, die auch noch kein Salzwasser gesehen haben. Ich denke Kork wurde auch deshalb als Bremse früher verstärkt eingesetzt, weil es sehr wohl robust gegen Wasser usw ist, aber natürlich nicht endlos.

LG,
Frank

Micha war schneller

@Carsten: Ich habe kürzlich eine bunte richtig große Alfa Rolle erstanden, für Annemarie, weil es tatsächlich sonst nicht so tolle Farben gibt, wo mal was gewagt wird. Dann schleiche ich immer um Maxcatch rum, die Abel Fish Skins nachmachen usw. sind immer wieder coole Stücke dabei. Auch gefräste, denn Druckgussrollen werde ich in diesem Leben persönlich nicht mehr nützen. Das möge aber bitte jeder halten wie er möchte. "Billig", "teuer", dass muss man ja auch erstmal definieren. Und so einer schönen Fräserei, wie jetzt meine Kingpin, mit den vielen Radien und eliptischen Bögen: WOW!! Wer mir sowas baut ist mir egal, die chinesischen Centerpins sehen jedenfalls anders aus. Aber dauert bestimmt nicht lange bis China das vielleicht abkupfert. Die Piraterie geht mir jedenfalls auf die Nerven, dass eine nachgemachte Abel z.B. eigentlich ein Nogo ist - zumindest für mich. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Und dann gibt es ja auch unsäglichen Schrott!!
Und Stürze, da baue ich auf mein Glück, nur die Spule zu erwischen und die oft nur diese hauchdünnen Ränder besitzen. Der eigentliche Rollenkörper wirkt meist stabiler... naja, im Endeffekt liebe ich einfach dies ganze Gedöns.



Geschrieben von Reinhard 02 am 04.01.2023 um 21:34:

 

Wolfgang, was soll gesinterter Kork sein?
Sintern ist doch eine Art Schmelzvorgang.
Die Bremsscheiben meiner Abel, Bauer, Tibor ect. wirken nicht irgeniwe "versintert".

Ich besitze diverse Rollen mit Korkbremse, Fliegenrollen und Stationärrollen, zB. DAM, Fin Nor.
Ich habe früher auch an manchen Heckbremsrollen die Kunsstoffscheiben der Bremse durch Kork ersetzt, was gute Ergebnisse brachte.
An Fliegenrollen habe ich es bisher nur an alten Rollen gemacht, die eine einfache Hemmung haben, die in beide Richtungen gleich wirkt. Dort sind die Scheiben aber sehr klein, aber es ist auch nur als Hemmung gedacht.
Bei solch großen Bremsscheiben wie bei dem Beispiel hier war ich noch nicht dran.

Wichtig ist, dass die Korkbremse gut geölt ist, auch wenn das komisch klingt. Zu trockene Korkbremsen ruckeln.

Abelrollen u.a. sind jahrzehnte auf dem Markt und haben sich auch im Salzwasser bewährt.
Das schöne ist, dass die Bremsen völlig offen sind, es kommt außen Dreck dran, aber er ist auch leicht wieder ausgewaschen.
Nur sollte man solche Rollen immer bei geschlossener Bremse spülen, um keinen Dreck auf die Scheibenlauffläche zu bekommen.

Was das quellen von Kork bei Wasserkontakt angeht: Ich fische sehr häufig mit Korkgriffen bei stundenlangem Regen, eine Verformung, Aufweichung ect. ist mir noch nie aufgefallen. Und die Bremsscheiben sind selten solch dauerhafter Näße ausgesetzt.

Die Idee der Ersatzspulen hatte ich früher auch, aber häufig brauchte ich im Urlaub bei 2 Ruten im Einsatz dann die 2 Schnüre, die eben auf der Rolle mit E-Spule waren und ich musste umspulen.
Daher reise ich nur noch mit "ganzen" Rollen.

Reinhard



Geschrieben von Wolfgang-K am 04.01.2023 um 21:54:

  Re: Reinhard

Servus Reinhard, habe deine Zeilen gelesen und Gelobe mich dem Thema Korkscheiben noch mal Anzunehmen, ( das möchte ich jetzt wissen) warum mich meine Korkscheiben so geärgert haben.
Als Gesinterten Kork verstehe ich so weil sie Ihn Wahrscheinlich in einen Kunststoff einbetten.
Sah aus wie Sikaflex 290, ist ein Schwarzer 1K Gummi , wird hergenommen für Stabdecks zum Vergießen.
Die Begriffe sind immer schwer zu Übersetzen.
Gruß Wolfgang


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