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Geschrieben von Moritz am 30.03.2021 um 09:17:

  Korkspielereien und Vulkanfiber

Guten Tag in die Runde,

Da ich absolut meinen Spass daran gefunden habe, Korkscheiben zu verleimen und Griffe zu schleifen, darf dann für den dritten Fliegenrutengriff etwas "bunt" mit ins Spiel Daumenhoch3

Vulkanfiber eignet sich dafür, wenn ich das recht verstanden habe, ist das richtig?
Verklebung dessen ebenfalls mittels Ponal Wasserfest zwischen den Korkscheiben problemlos möglich?

Welche Alternativmaterialien kommen bei euch sonst noch zum Einsatz?

Auf Juma habe ich auch schon ein Auge geworfen, allerdings ohne Drehbank momentan wohl ausserhalb meiner Möglichkeit Denken2

Schöne Grüsse,
Moritz



Geschrieben von sepp73 am 30.03.2021 um 10:05:

  RE: Korkspielereien und Vulkanfiber

Servus,
ja, Vulcanfibre kannst du mit Ponal sehr gut mit Kork verleimen, es muss halt ausreichend Druck auf die Klebestelle (ich verklebe das Zeug komplett auf ner Gewindestange). Für Juma brauchst du nicht unbedingt ne Drehbank, das lässt sich sehr leicht schleifen, geht auf dem Powerwrapper oder auch auf ner Bohrmaschine problemlos zu bearbeiten. Da wirst du mehr Probleme mit der Kombination Kork/Vulcanfibre haben, das VF ist extrem widerstandsfähig, der Kork sehr weich. Du musst also unbedingt einen Schleifblock o.ä. nehmen sonst treibt dir das Ergebnis die Tränen in die Augen... Lachen-5 Naja, was gibts sonst noch. Da wären die üblichen Burl-Kork Varianten und auch neue Versionen aus Kork-Konglomeraten, wie z.B. das Cactus, Wave und wie sie alle heissen. Als Königsdisziplin kann man auch noch Acryl dazu nehmen, auch dafür ist nicht unbedingt ne Drehe nötig, meine ersten Versuche damit habb ich mit meiner Proxxon Mini-Drechselbank sehr gut hinbekommen...
Gruss, Sepp



Geschrieben von habitealemagne am 30.03.2021 um 10:11:

 

Hi,

ich habe Vulkanfiber bisher mit 2 K Kleber geklebt. Ich glaube nicht, dass es mit Ponal gut haltbar geht, habe es aber wegen meinem Glauben gar nicht erst versucht. Das sollte dann auch drehend bearbeitet werden und es kann schwierig werden, wenn Kork neben Vulkanfiber geklebt ist, weil das fiber ist fester. Habe es bisher mit Holz und Rubberkork verklebt und dann mit Schleifbrettchen, vom Holz her bearbeitet.



Geschrieben von March-brown am 30.03.2021 um 10:31:

 

Ich habe Vulkanfiber auch schon verarbeitet, siehe hier
Von einer Verklebung mit Ponal würde ich eher abraten, wenn du nicht wie von Sepp beschrieben mit einer Gewindestange arbeitest und diese dann alles fixiert bzw. alles auf den Blank klebst und dann erst schleifst.

Den Tipp mit den Schleifklötzen zur Vermeidung von Höhenunterschieden bei unterschiedlicher Härte des Materials (Fiber und Kork) würde ich auf jeden Fall berücksichtigen. Diese werden nochmals ein bisschen ausgeprägter, wenn du die VF mit 2K verklebst.

Bei Holz und Birkenrinde ist das Gefälle der Härtegrade schon wieder weniger ausgeprägt.



Geschrieben von Moritz am 31.03.2021 um 00:50:

 

Danke für euren Input hierzu!

Leider hatte ich bisher noch keine Möglichkeit, VF oder Juma in die Hände zu bekommen. Ich werde wohl mal eine Platte VF odern und ein Testschliff wagen fröhlich

Die ersten beiden Griffe (Kork/Rubberkork und Burl) wurden mangels Drehbank mit der Ständerbohrmaschine und Gegenlager geschliffen, ebenfalls ein Versuch mit Birke würde ich als 'tauglich' abhaken.
Große Hilfe war mir hier eine Metallfeile fürs 'Grobe', sollte bei VF und Juma ebenfalls klappen um eine plane/saubere/nicht wellige Oberfläche zu erhalten?!

Zum Finish bei Juma- der Endschliff/Aufpolieren klappt nach Abschluss aller groben Schleifarbeiten des gesamten Griffs oder sind hier Arbeitsschritte im Voraus nötig?

Lg, Moritz

Ps: danke Bernd fürs verlinken, gefällt mir!!



Geschrieben von sepp73 am 31.03.2021 um 19:35:

 

Bei elforyn gibt's ne sehr gute Politur von Mirka, 800er und 1500er Körnung und das Ergebnis passt...
Gruß, Sepp



Geschrieben von Moritz am 31.03.2021 um 22:39:

 

Hey Sepp,

War meinerseits nicht ganz verständlich ausgedrückt, glaub ich.

Ich formuliere neu:

Ich kann alle Korkscheiben, Rubberkork und das Juma als einen "Döner"/Rohling auf der Gewindestange verkleben, anschließend in Form schleifen, Feinschleifen und dann das Juma abschließend- auf dem fertigen Griff- mittels der Mirka-Politur rauspolieren?

Danke

Moritz



Geschrieben von sepp73 am 02.04.2021 um 09:18:

 

Ja das geht...



Geschrieben von Moritz am 03.04.2021 um 11:31:

 

Danke, Sepp Daumenhoch2



Geschrieben von antidotepp am 18.09.2024 um 21:17:

 

Hej,

Ich hole den Text mal aus dem off und frage mal vorsichtig, ob es zu den experimentellen Spielereien Fotos gibt?
Bin gerade auch etwas auf dem Tripp smile

@ Moritz

Wie war die Bearbeitung der unterschiedlichen Materialien?

Grüße
Christian



Geschrieben von miso am 18.09.2024 um 23:20:

 

Vielleicht inspiriert Dich das hier:
https://www.v-stickflyrods.com/rod-portfolio

TL Michael



Geschrieben von fly fish one am 19.09.2024 um 12:58:

 

Lieber Christian,

einige Anmerkungen von mir:

- Vulkanfieber ist Papier, mechanisch nicht sehr fest bei Extrembelastungen in der Maschinenbearbeitung, zieht Wasser!, sieht schön aus, aber ich werde es nicht mehr verbauen. Ich werde in Zukunft nur noch Kunststoffe als schmale Trennschichten nutzen, die gibt es auch in allen Stärken.

- Unterschiedliche Materialien in der Härte nicht einfach drauf los schleifen, selbst Schleifbrettchen sind dort mit Vorsicht zu nutzen, immer erst die harten Materialien runter schleifen, Kork vorsichtig nachziehen, Geduld ist das oberste Gebot. (An meinen Griffen schleife ich oft viele Stunden.) Gute für mich passende Werkzeuge sind Powerfeile (nimmt Druck vom Werkstück), Dremel und Schleifbrett mit Schleifvlies.

Für die Dremel gibt es auch Filzscheiben z.B., dazu wachsartige Polituren, womit dann bis auf ca. 400er Flies geschliffene Kunststoffe polierend erstrahlen. Einige benötigen Umsicht oder können nur ganz schwach poliert werden, weil sie sich durch die Hitze verflüssigen. Vorher abklären, sonst gibt es nach dem Verbauen lange Gesichter.

LG,
Frank



Geschrieben von antidotepp am 21.09.2024 um 15:46:

 

Hej, Jungs.

Danke euch für die Hinweise und Tipps!

Mit den Materialien ist es tatsächlich so eine Sache. Habe auch schon einiges probiert, was am Ende nicht gepasst hat oder nicht passen wollte.
EVA-Blöcke z.b. der Yogakram wollte das nicht mitmachen XD

Baue schon viel mit selbstgegossenem Harz und werde mal in der Richtung auch weitertüfteln. Allerdings bleibe ich eben auch immer offen für neue Entdeckungen smile

Grüße Christian



Geschrieben von Wolfgang-K am 21.09.2024 um 16:33:

 

Bearbeitung unterschiedlich harter Materialien:

Das erwähnte Problem ist mit einem Weichen schleifmaterial,
wird der druck unterschiedlich auf das zu schleifende Gut (Kork) verteilt, und das Resultat wie schon beschrieben, wird Wellig werden da das weichere zuerst geschliffen wird und das Harte Material länger stehen bleibt.
Die Lösung ist ein Schleifmittel das es nicht zu Lässt den druck Unterschiedlich zu verteilen.
Das heißt, das Schleifmittel muss Breiter sein als das Harte Teil, damit es schön aufliegt, und an den Rändern nicht ins weiche eintaucht. Das gleiche gilt auch für Rotierende Schleifer ( Dremmel- Proxxon) darf die Schleifscheibe ebenfalls nicht zu schmal sein.

Um dem ganze aus dem Wege zu gehen habe ich Alustreifen
Gesägt aus einem 2mm Alublech , und diese mit Schmirgelleinen ( kein Papier) da Leinen wesentlich haltbarer ist und auch Wasserfest ist beklebt mit Patex.
Früher hatte ich Kunststoff Lineale verwendet , aber die sind mir immer wieder gebrochen.
Durch die Leichtigkeit der Alustreifen habt Ihr ein sehr gutes Gefühl beim Schleifen, als auch beim Polieren mit Filz
( Hagebau) oder Kork ( Bodenunterleger für Parkett).
Damit hatte ich nie mehr ein Problem mit Unterschiedlichen Materialien.

Gruß Wofgang



Geschrieben von Wolfgang-K am 21.09.2024 um 17:12:

 

@Moritz,
Du kannst dir ganz nach deinen Farbwünschen deine Scheiben selber machen, die dann auch unendlich haltbar sind, das geht sehr einfach.
Du benötigst nur Farbiges Schreibpapier ( keinen Karton)
Dann Schleifst du dir ein Stück Rohr, und stichst die Kreise aus, oder schneidest sie mit der Schere aus .
Vier Beilagscheiben ( Stärke nach deiner Wahl) auf einer geraden Platte ( Granit Fliese) Als Unterlage eine PE Folie, und zum Abdecken ebenfalls damit es nicht anklebt.
Nun werden die einzelnen Parier Kreise mit Epoxi bestrichen, und aufeinander gelegt.Dabei tränkt sich das Papier vollständig mit Harz, Folie drauf und eine gerade Platte wieder als Beschwerung.
So lassen sich sehr einfach schöne Farbige Plättchen oder Platten anfertigen.
Ich mache das schon seit vielen Jahren , und es gelingt immer sehr gut, wie du auf den Fotos sehen kannst.
PS. Du kannst auch Soff nehmen dann hast du Micarta, ist aber sau schwer zu bearbeiten ( Schleifen) besser ist Papier.
Gruß Wolfgang



Geschrieben von antidotepp am 22.09.2024 um 13:56:

 

Hallo Wolfgang.

Wow, vielen Dank für die tollen Tipps. Besonders das mit dem Epoxipapier klingt sehr spannend.

Ich arbeite schon viel mit Harzen und habe mir für die Scheiben Silikonformen gekauft und werde damit mal etwas rumspielen. smile


Grüße Christian



Geschrieben von Wolfgang-K am 22.09.2024 um 16:23:

 

Hi Christian, leider ist das mit den Silicon Formen so eine Sache.
Erstens verträgt sich Silicon und Epoxi nicht, außer die Form wurde zuvor auf über 100 Grad erwärmt; (Backofen)
Zweitens wie willst du die Scheibchen in einer Form gleichmäßig Pressen ???
Drittens Kann das ausgepresste ( Überschuss) nicht ablaufen.

Ich würde in jedem Fall die Beilagscheiben oder Pfennig Stücke als Abstandshalter bevorzugen.
Gruß Wolfgang



Geschrieben von antidotepp am 22.09.2024 um 18:00:

 

Hej, Wolfgang.

Ich glaube, ich habe etwas unverständlich beschrieben.
Die kleinen Förmchen nehme ich zum Gießen von kleinen Scheibenrohlingen aus Kunstharz. Da passt alles einwandfrei mit Silikon. Stelle so auch schon eine Weile meine Inserts her. Funktioniert prima.

Grüße Christian


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