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Geschrieben von Günter65 am 15.11.2020 um 10:07:

  Riss an der Überschubverbindung

Hallo,

ich habe von einem Bekannten eine defekte Spodrute Rute bekommen. Der Spitzenteil hat von der Überschubverbindung weg einen 12cm langen Längsriss. Kann man das mit einer Carbontapewicklung reparieren ?



Geschrieben von Papabär am 15.11.2020 um 10:35:

 

Hallo Günter ich würde den Spalt vorsichtig spreizen (sofern der durch geht) gucken das ich eventuell etwas Kleber in den Spalt bekomme und dann mit Roving ummanteln.
Der Reinhart macht das wohl auch mit Fireline das geht auch hab ich aber selber noch nicht getestet. Aber vielleicht schreibt er ja auch noch was dazu.
Gruß Thomas



Geschrieben von DHO am 15.11.2020 um 11:11:

  RE: Riss an der Überschubverbindung

Hallo,

ich würde den Bereich sauber abschleifen und eine Hülse, ca. 3 cm länger wie der Riß, darüber kleben. Die Beringung müsste dann allerdings entfernt und danach neu angebracht werden.

Grüße

DHO



Geschrieben von MadMax am 15.11.2020 um 11:41:

 

Mahlzeit.

Also das mit der Hülse ist sicher eine gute Idee. Du könntest ja auch eine Stützwicklung machen.

Mir ist es sowieso schleierhaft wie man so eine kurze Stützwicklung machen kann.

Oder hab ich was übersehen.



Geschrieben von Jeronimo66 am 15.11.2020 um 12:47:

 

Moin,

spannende Frage! Da der Riss wohl länger ist, als das männliche Teil hineinragt wäre ich nicht sicher ob Roving reicht. Eine Hülse halte ich da für vielversprechender, da der Riss oberhalb der Steckverbindung doch recht ausgeprägt ist.
Sehe auch die kurze Stützwicklung nicht unbedingt als Ursache. Der Riss ist oberhalb der zweiten Wicklung doppelt und deutlich ausgeprägter. Passt nicht wirklich zu einer zu schwachen Stützwicklung. Da ist dass Rissbild eher umgekehrt würde ich meinen. Ist die andere Seite unbeschädigt?
Bin aber neugierig was die "Meister" dazu sagen.
Carsten



Geschrieben von fly fish one am 15.11.2020 um 18:18:

 

Also ich bin kein Meister, aber rein mechanisch kann ich das schon kommentieren, warum eigentlich eine kurze Stützwicklung reicht. Die Kerbwirkung geht vom Rohrende aus, dort wo es abgeschnitten wurde.

Das muss man eigentlich nur sichern. Den Rest kann man deutlich mehr belasten - ja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre. Ich gehe davon aus, wenn ich sowas schreibe, dass ein Blankhersteller seine Passungen einschleift, oder so exakt baut, dass hier nicht Abweichungen mitten auf dem Einschub entstehen, wo einem schwindelig wird. Das führt dazu, wenn Passungen nicht "saugend" sind (es gibt den Begriff im Metallbau wirklich), dass mit Gewalt Ruten ineinander geschoben werden, weil sie einfach nicht vernünftig passen. Das führt über kurz oder lang zum Exitus!

Sagen wir mal so:
1) Eine furtzgerade Rutenspitze
2) Ein Überschub der das Wort "Passsung" verdient
3) darüber haben wir eigentlich noch gar nicht geredet: ein Überschub, der nicht nur 5 Zentimeter gross ist - weil, den bekommt man immer irgend wie "verklemmt", aber ein etwas längerer muss deutlich exakter gefertigt werden. Sonst fliegen die Rutenteile im Wurf dem Köder hinterher. Und es macht es deutlich schwieriger, die Biegekurve harmonisch zu führen. Also die Länge des Überschubes, der in einem gewissen Verhältnis zum WG und Länge des Blanks stehen sollte, so meine bescheidene Meinung, wird in meinen Augen wenig diskutiert.

Im Bereich des Lachfischens mit langen Fliegenruten, die Maximalanforderung für einen Überschub, führt das dazu, dass einige Kollegen anfangen ihre Rutenteile gegeneinander mit Klebeband zu sichern. Für mich als Stilpabst des Rutebaues (wer lacht hier!), ein Nogo!!!


Diese meine 3 Punkte machen in meinen Augen einen sehr feinen Blank aus! Und erst dann, kommt sowas wie die Zauberei mit irgend welchen Nano sonst was Partikeln und doller Chemie etc etc.

LG,
Frank und sorry für den OT



Geschrieben von Günter65 am 15.11.2020 um 19:16:

  RE: Riss an der Überschubverbindung

Hallo
Ich danke euch für die hilfreichen Antworten, würde es mit einem Carbonschlauch auch funktionierten ?



Geschrieben von Günter65 am 15.11.2020 um 19:22:

  RE: Riss an der Überschubverbindung

[quote]Original von Günter65
Hallo
Ich danke euch für die hilfreichen Antworten, würde es mit einem Carbonschlauch auch funktionierten ? Sonst bliebt noch eine Hülse. Die Rute ist ihm umgefallen (wahrscheinlich auf einen Stein) darum die Lackabsplitterung an der zweiten Wicklung.



Geschrieben von Reinhard 02 am 15.11.2020 um 19:58:

 

Ich glaube nicht, dass der Riss von einem Schlag/ Fall auf einen Stein kommt.

Das sähe anders aus und wäre auch nicht solch ein langer Längsriss.

Das sieht mir mehr nach Überlastung aus.

Ich würde mal messen, wie weit das Männchen ins Weibchen passt.

Dann könnte man ein kräftiges Stück blank IN den oberen Teil reinkleben, da wo der Doppelriß ist.

Dann kommt eine Übergangszone, wo der blank "frei " liegt, weil weder das eingeklebte Stück noch das Männchen reinreicht. Diese Stelle sollte durch eine äußere Schicht gestützt werden.
Da dies eine Spodrute ist, würde ich auf Nummer sicher gehen, und eine äußere Hülse drüberkleben.
Wenn Optik keine Rolle spielt, ist eine äußere Stütze durch eine lange, dickwandige Hülse am Besten. Carbonschlauch wäre im Prinzip die gleiche Lösung.

Die Lösung mit nur Fireline drüber wickeln könnte auch gehen, aber bei einer Spodrute würde ich auf Nummer sicher gehen, die wird viel an der Belastungsgrenze genutzt.

Es gibt noch eine andere Lösung, das wird jetzt aber zu kompliziert.

Reinhard



Geschrieben von Günter65 am 17.11.2020 um 17:43:

  RE: Riss an der Überschubverbindung

Okay danke, dann werde ich die Variante mit der Hülse probieren.



Geschrieben von DHO am 18.11.2020 um 19:24:

  RE: Riss an der Überschubverbindung

Hallo noch mal,

ich habe schon viel mit hülsen gearbeitet. Ich schleife die Hülse immer auf einer Seite konisch und dünn aus um die Kerbwirkung zu unterbinden. Dann lege ich eine Wicklung drüber, hatte dann nie Probleme.

Grüße

DHO


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