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Geschrieben von hook_doc am 29.10.2020 um 16:55:

  Riss am Rollenhalter / Reparatur

Bevor ich mich vielleicht über den Winter / Frühjahr mal an ne erste eigene Rute traue,wird erstmal alles repariert und gebastelt was vorhanden ist großes Grinsen
Dank eines Freundes bin ich im Besitz einer, wie ich finde sehr schönen Teleskop Rute, ner alten DAM Hypron XS smile
Leider bin ich jemand, der notorisch dazu neigt Dinge zu fest anzuziehen, und so habe ich dem Rollenhalter vor einiger Zeit nen Riss verpasst unglücklich
Ich füge mal Bilder ein, habe bereits nen ersten Versuch unternommen die Stelle zu fixen.Es ist ein Haarriss an ner echt blöden Stelle.Habs mit UHU Endfest 300 Epoxy versucht, dabei gings mir nicht um die Optik, sondern wirklich einfach darum dass es stabil ist.Sind 2 Schichten drauf, und bei ca 60-70°C ausgehärtet.Extra nicht zu heiß, damit der Kleber quasi nicht zu stiff aushärtet, und zumindest ein wenig Flexibilität behält.Mehr wäre auch eh schlecht möglich, da sonst glaube ich mehr Schaden an anderrn Teilen der Rute entstehen würde.
Wie man sieht konnte ich den Haarriss soweit abdichten, dass nur noch unter Spannung einer eingespannten Rolle zum unteren Teil ne Lücke offen bleibt.
Ich bin aber jetzt am hadern wie und ob ich das weiter dicht mache.Und ob das bei so nem Teil überhaupt möglich ist ?
Wie macht ihr Profis sowas ? Denken2
Gibts etwas abseits von Epoxy was man nutzen könnte ?




PS: Sehe gerade das hätte wahracheinlich in die Reparatur Sektion /Rolkenhalter gemusst der thread,sorry das habe ich erst gerade entdeckt



Geschrieben von sepp73 am 29.10.2020 um 17:24:

  RE: Riss am Rollenhalter / Reparatur

Servus,
naja, wenn es dir den Aufwand wert ist, gibt's 2 Möglichkeiten:
Du könntest eine Wicklung aus Carbon-Roving drüber machen und mit 2K RB-Lack lackieren. Idealerweise über die lackierte Stelle einen passenden Schrumpfschlauch schrumpfen, bis der Lack ausgehärtet ist, dann Schlauch wieder abschneiden. Ohne Schrumpfschlauch wirst du nochmal fein drüber schleifen und ne 2. Lackschicht aufbringen müssen, weil bei dem Roving gern mal einzelne Fäden abstehen nach der Lackschicht. Dann sollte das gut sein, hält wohl mehr als der ganze Rest vom RH. Das wäre die einfache Variante.
Die bessere wäre, ein Cuttermesser zu nehmen, den alten Kork hinten runterschneiden, anschließend den Rollenhalter erhitzen (z.B. über dem Dampf eines Wasserkochers oder vorsichtig mit ner Heissluftpistole und nach kurzer Zeit sollte sich der Rollenhalter unter kräftiger Drehung problemlos lösen lassen.
Dann einen neuen RH raufkleben, Griff hinten erneuern und dann hat man auch wieder Freude an dem Stecken...
Gruss, Sepp



Geschrieben von hook_doc am 29.10.2020 um 17:56:

 

Erstmal vielen Dank sepp73 Zweidaumenhoch
Und puh, das sagst Du so "einfach"... großes Grinsen
Ich bastel gerne, hab aber im Bereich Rutenbau echt keine Erfahrung.Besonders was diese ganzen Teile angeht, musste selbst das Carbon-Roving googeln.Im Grunde wäre es möglich das zu besorgen.
Zum Kork entfernen, gibt es denn für nen aktzeptablen Preis nen guten Ersatzkork ?
Ich bin ehrlich, ich finde der alte Kork hat schon was nostalgisches, und hat mit dem Vorbesitzer auch einiges erlebt smile
Duplon wäre für mich persönlich keine Option, daher eigentlich nur ein frischer Kork.Und dann müsste man das obere Kork Stück ja auch tauschen.
Zur Vorstellung, nach unten hin sind es gemessen 25cm Kork, und oben nochmal 8cm, dazu unten noch ein 3,5cm Metall Stück und eine Endkappe.Glaube als Beginner evtl bisschen viel ,oder ?



Geschrieben von Knobi am 29.10.2020 um 18:05:

 

Hi,
die Möglichkeit die Sepp in Betracht ziehen tut sind machbar. Aber bei Variante 1 besteht die Gefahr das dir der Lack in den Spalt/Nut zwischen Schuh und Mutter, im schlimmsten Fall sogar bis zum Gewinde, läuft wenn das dann hart ist hält es mit Sicherheit aber eben alles,da bewegt sich dann nichts mehr. Ich tät den Kork runterscheiden und einen neuen Schuh, vorrausgesetzt das Gewinde und alles andere passen tut, montieren. Den kompletten RH ersetzen kannst du immer noch solltest du keinen passenden schuh bekommen. Um den Kork ist's schade der sieht ja noch recht gut aus.
Ganz so einfach ist es manchmal nicht den RH mit Wärme/Heisswasser runter zu bekommen. Habe es aber auch schon so hinbekommen, aber aktuell an einer neuen Rute von der Stange hatte ich keine Chance, habe den RH dann eben zerstört .

Gruss Frank



Geschrieben von hook_doc am 29.10.2020 um 20:01:

 

Danke Dir für die Input Knobi Zweidaumenhoch
Ich werde das mal wirken lassen, und überlegen.Ich finde den Kork auch noch ganz tauglich, und würde den deswegen auch gerne erhalten.Das mit dem festkleben war beim Epoxy schon so ein Ding, deswegen war ich damit auch recht sparsam und vorsichtig.Die erste Idee von sepp73 hat mich aber inspiriert.Vielleicht greife ich etwas davon , und versuche mal so ne Art Zwischending, mal schauen smile



Geschrieben von sepp73 am 29.10.2020 um 20:42:

 

Na du kannst statt dem Roving auch einfaches Garn oder eine sehr dünne geflochtene Schnur nehmen, der Effekt ist der gleiche. Die Stabilität entsteht durch das Laminat von Faser und Harz, welche Faser das nun ist... Das CF Roving ist halt feiner und hat die passende Farbe. Durchsickern tut da gar nix, ausser man verdünnt den Lack extrem oder nimmt zuviel davon...
Gruß, Sepp



Geschrieben von Kohlmeise am 30.10.2020 um 04:36:

 

da das ne alte Telerute mit geklebten Ringen ist, würde ich einfach alle Ringe abmachen (erhitzen und abziehen) und die Rute erstmal auseinander nehmen. Dann den vorderen Kork und den Rollenhalter demontieren. Nen neuen Vorgriff und RH drauf, alle Ringe wieder ankleben und fertig. Ist nicht so eine Arbeit wie den kompletten hinteren Griff runterschneiden, insbesondere, wenn der noch gut ist.



Geschrieben von fly fish one am 30.10.2020 um 16:40:

 

Lieber Kollege,

Epoxi, Roving etc. dürften den Kräften nicht gewachsen sein, weil das ja auch dauernd arbeitet. By the way: Ihr kennt doch den alten Witz mit der Frage: Was ist der Unterschied zwischen Holz und einem Beamten? Applaus

Folgende Reihenfolge der Instandsetzung von primitv bis elegant:

1) Schlauchschelle
2) Passung aus Alurohr und die mit 2K Knete aus dem Autozubehör darüber - falls Du sie über den Griff schieben kannst. Oder wenn Du sie darüber geschoben hast und nicht kleben willst: zurecht dengeln.
3) Wie die Kollegen: Alles neu.

Eigentlich Alles neu, weil Brutalität muss bestraft werden. Nase

Frank



Geschrieben von sepp73 am 31.10.2020 um 22:36:

 

Frei nach Werner Beinhart: Sabbel nicht, das Geit... Nase Lachen-5
Gruß, Sepp

@Frank, was soll da arbeiten, wenn da drüber laminiert wurde, das hält, natürlich nur wenn man es nicht wieder mit Gewalt zudrehen will



Geschrieben von hook_doc am 02.11.2020 um 14:34:

 

Hmm,viel Input für den ich euch dankbar bin smile
Also das mit dem komplett neu kommt glaube ich nicht bin Frage.
Ihr müsst verstehen, als Anfänger der bisher an so Ruten nie gebastelt hat, kann ich mir das einfach nicht vorstellen, dass ich das anständig hinbekomme großes Grinsen
Ich denke das mit dem stabilisieren des Risses bzw des unteren Teils der Halterung halte ich hingegen für machbar.
Ich hab eh frühestens nächste Woche Zeit dafür, von daher schaue icj mal was ich so finde an Equipment.Das mit dem Alustück könnte ne Option sein, ebenso wie Garn und Epoxy.Ich berichte sobald ich mich entschieden habe Daumenhoch3



Geschrieben von Reinhard 02 am 02.11.2020 um 18:10:

 

Wenn du den RH nicht austauschen möchtest, dann würde ich mit grauer Fireline eine Wicklung drüber machen.
Dazu einen Anschlag am schmalen Ende des Konus mit Klebeband machen, dass das Garn nicht zu nah an den drehenden Teil/ Schraubmutter kommt.
Dann bis zum silbernen Abschlußring wickeln.
Die Lackierung kannst du auch mit 5 min Epoxy machen. Dünn einpinseln und gut mit dem Fön erwärmen, damit er gut eindringt inden Hohlraum.
Die Optik der Fireline passt sehr gut zum grau des RH.
Fireline ist genauso stabil und unelastisch wie roving, aber leichter zu verarbeiten.

Reinhard



Geschrieben von CccL am 02.11.2020 um 18:39:

 

Hallo,

das mit umwickeln und verharzen würd ich auch so machen. ist die m.M. letztendlich einfachste und eine haltbare Lösung. Zu beachten wäre ein gutes Anschleifen des Untergrundes und die Verwendung von Bindegarn. Geflochtene ist absulut passe, weil solche Schnüre nicht gut tränkbar sind und durchs coating evtl. sogar abstoßend reagieren. Beim Harz würd ich ein gut tränkendes 2K Epoxy nehmen.



Geschrieben von Jeronimo66 am 02.11.2020 um 18:46:

 

Ich würde dem Tipp von Sepp folgen. Auch wenn ich großer Roving-Fan bin würde ich mich an dieser Stelle für eine Geflochtene entscheiden. Lässt sich auf der eng begrenzten Fläche leichter und sauberer verarbeiten. Erst etwas anschleifen und dann von der Überwurfmutter aus fest und eng gepackt nach oben wickeln. Zuerst, ein paar Zentimeter hinter dem Anfang, ein Tröpfchen Sekundenkleber auf die Schnur geben und mit 1-2mm Abstand zur Mutter ankleben dann die nächsten Zentimeter mit Sekundenkleber tränken und die erste Wicklung fixieren. Dann kann sie nicht nach unten abrutschen. Das Ende auch mit Sekundenkleber fixieren oder wie bei einer Wicklung durchziehen. Überstände mit einer Rasierklinge abschneiden. Dann ganz normal lackieren. Hierbei nur das Garn lackieren oder sicherheitshalber den Spalt und den ersten Millimeter mit Tesafilm abkleben. Den Tesafilm aber entfernen wenn der Lack aufgetragen ist. Wenn du Angst hast, dass der Lack in den Riss läuft und das Ganze verklebt, einfach in der ersten zwei Stunden ein paar mal ein bisschen an der Mutter drehen.
Und vorher schaun, ob sich die Geflochtene nicht den Lack abstößt. Reinhard empfiehlt da glaube ich immer Fireline.
Wenn es nicht funktioniert bekommt man das Ganze auch nahezu rückstandslos wieder runter. Denke aber dass es klappen sollte wenn man die Mutter nicht so brutal anzieht.

Gruß
carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 02.11.2020 um 19:43:

 

Hallo Christian,

wenn sich ein Anfänger hier Tips holen möchte, kann er natürlich auch mal eine unqualifizierte Antwort erhalten.
Aber glaube mir, wenn ich hier was schreibe, dann hat das Hand uns Fuss, ist erprobt und bewährt ( ansonsten schreibe ich das dazu, wenn ich mal nur eine Idee habe, aber noch keine Erfahrung damit habe).
Ich nutze Geflochtene (Fireline ua.) seit Jahren im Rutenbau.
Vor allem für Stützwicklungen, da geflochtene im Gegensatz zum normalen Bindegarn, nicht dehnfähig ist - ja, Nylon Bindegarn ist auch im lackierten Zustand dehnbar!!

Ich habe schon ganze Beringungen mit Fireline gewickelt, lackiert und gefischt!
zB. hier:

http://rutenbauforum.de/rodbuilding/thread.php?threadid=10828&hilight=Fireline+Fliegenrute

Die Rute hat jetzt unter anderem 8 Wochen Patagonien hinter sich und die Wicklungen sehen immer noch perfekt aus.

Ich weiss nicht, welche Erfahrung du mit Geflochtener als Bindegarn hast, erzähl mal....


Reinhard



Geschrieben von Jeronimo66 am 02.11.2020 um 19:58:

 

Hallo Reinhard,

sehe gerade dass du schon was geschrieben hattest. Hatte mit meinem Text angefangen und dann gab es erstmal Essen, bevor ich ihn beenden konnte. So habe ich deinen Beitrag nicht gelesen, sonst hätte ich meinen Senf nicht dazugegeben. Hoffe du meintest nicht mich mit "Christian". Denke, dass mein Beitrag durchaus praktikabel ist, unterscheidet sich ja auch nicht grob von deinem. Und ein bisschen konkretere Tipps fand ich für einen Anfänger schon sinnvoll. Die Idee mit dem Anschlag ist allerdings einfacher als mit Sekundenkleber zu arbeiten.

Gruß
Carsten



Geschrieben von Reinhard 02 am 02.11.2020 um 20:20:

 

Nein Carsten, unser Neumitglied CccL hat mit Christian unterschrieben, zumindest bei seiner Vorstellung.

Reinhard



Geschrieben von CccL am 02.11.2020 um 21:37:

 

Hallo Reinhard,

o.k... ich lass mich gern belehren und danke für Erfahrungen und Tip´s.

Denke mal es geht darum, warum ich keine Geflochtene dafür verwenden würde, bzw die ausgeschlossen hab.
Das beziehe ich hauptsächlich auf den gezielten Einsatzzweck und die damit einhergehenden Eigenschaften dieser Garne.

Erfahrungen mit Geflochtener Angelschnur (als Bindegarn) hab ich selbst keine, mit Verkleben von Fasern und Geweben verschiedener Art schon, aber nicht im Rutenbau.

Christian



Geschrieben von hook_doc am 18.11.2020 um 18:30:

 

Hi Leute,danke nochmal nachträglich für die Tipps die ihr rausgehauen habt smile
Ich bin ehrlich zu euch,in der Praxis gestaltet sich das für mich jedoch schwieriger als gedacht großes Grinsen
Habe es mit ner alten 0.17er Fireline probiert,und ich sage euch,keine Chance dass ich die da auch nur im Ansatz anständig dran bekomme unglücklich
Das hält einfach nicht,und wenn ja, schaut es einfach kacke aus.Hinzu kommt,dass die Schnur immer wieder in den Zwischenraum rutscht wo der quasi der Mechanismus zum drehen ist,was die Funktion stört.
Dont get me wrong,ich bin mir sicher manche von euch würden das hinbekommen.Ich aber leider nicht,und habe auch nicht die Muse da noch mehr Zeit reinzustecken,da bin ich einfach mal ehrlich Zunge raus
Mein Fazit,es bleibt damit wohl so wie es ist,wenn überhaupt kommt sa was Duct tape drauf,und wenn das irgendwann nicht mehr hält kommt die Rute wohl in die Tonne,oder ich geb die jemand zum basteln ab.
Trotzdem danke für all die Beiträge hier,ich weiß das zu schätzen !


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