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Geschrieben von Helmholtz am 24.04.2017 um 09:02:

  CFK Stützwicklung am Überschub

Hallo zusammen,

Da dies hier doch immer wieder ein Thema zu sein scheint habe ich gedacht ich fasse meine Erfahrungen in einem Thread zusammen.

Bemerkt habe ich das Problem bei meiner SAGE XI3, die an den weiblichen Überschüben irgendwie «knistert».
Scheinbar sind da keine Fasern umlaufend (dem Umfang entlang) eingelegt, sondern nur Axial, also in Rutenrichtung. Das macht natürlich Sinn für die Aktion der Rute, ist aber sehr gefährlich gegen Aufplatzen der Überschübe.
Da die Rute Klasse 12 hat und dem entsprechend auch den einen oder anderen grossen Fisch drillen soll, habe ich beschlossen diese Wicklungen gegen Aufplatzen aussen aufzubringen, aus CFK und nicht aus Garn, denn Garn dehnt sich und hilft somit nur bedingt gegen das Aufplatzen resp. Einreissen der Hülsen.

Die Arbeitsschritte chronologisch:

- Blankenden gut Aufrauen, damit die Wicklungen auch wirklich halten
- CFK Roving auf alte Garnspule aufspulen
- Vorsichtig in Wickelbank zwei Lagen mit moderater Spannung aufwickeln, beginnend Richtung Blank Ende und wieder zurück.
- Der Roving kann relativ lose abgebunden werden wie Garn auch
- Nun ist das ein ziemlicher «Igel», was aber egal ist
- Lackiert wird der Roving mit Harz und Härter L, nicht mit Rutenbaulack. Der gibt dem Roving nicht die nötige Festigkeit.
- Nach dem Lackieren wird ziemlich straff Isolierband um die Wicklung gewickelt, als Bandage. Vorsicht, der Roving davon schwimmen und der Harz in den Überschub laufen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt!
- Nach dem Trocknen das Isoband entfernen, sieht dann ziemlich matt aus.
- Die Wicklung kann nun leicht angeschliffen werden. Allerdings nur fein, sobald es zu fransen beginnt wars zu viel. Dicke herunterschleifen wie das hier oft gemacht wird ist also nicht angesagt!
- Zum Schluss mit Rutenbaulack lackieren für die Optik.

Den Bruchtest hat die Ruten locker bestanden, geknistert hat nix und Risse im Überschub sind auch keine zu sehen! Alles wies sein soll.

WICHTIG: Das Ganze ist durchaus machbar, aber nicht easy und man kann sich den Blank dabei durchaus auch kaputt machen. Also vorsichtig arbeiten.

Ich hoffe die Bilder kommen in der richtigen Reihenfolge…

Grüsse,

Patrick



Geschrieben von Helmholtz am 24.04.2017 um 09:04:

 

… OK das mit der richtigen Reihenfolge hat nicht geklappt sorry. Sollte aber dennoch verständlich sein hoffe ich.

Und so sieht das dann fertig aus!

Rute stelle ich noch separat vor.

Cheers!



Geschrieben von sepp73 am 24.04.2017 um 09:10:

 

Ne Schweinearbeit aber das Ergebnis gefällt mir sehr gut. Bin auf die rute gespannt... Zweidaumenhoch
Gruss, Sepp



Geschrieben von seele am 24.04.2017 um 09:48:

 

Mach ich mittlerweile bei den meisten Ruten. Hab ich einfach ein besseres Gefühl.

Denk mir aber normaler Lack sollte doch auch reichen um einen positiven Effekt zu erzielen oder? Vielleicht nicht die 100% aber immerhin 90%. Oder was meint ihr?



Geschrieben von stahldurst am 24.04.2017 um 16:41:

 

Servus!
Ich meine, dass Meinungen da keine Rolle spielen ;-)
Fakt ist:
Rutenbaulack wird nicht hart sondern bleibt flexibel.
Laminierharz wird fast glashart.
Wenn ich etwas handwerklich angehe, mache ich es zu 100%
beste Grüße
Hans



Geschrieben von Reinhard 02 am 24.04.2017 um 20:57:

 

"Scheinbar sind da keine Fasern umlaufend (dem Umfang entlang) eingelegt, sondern nur Axial, also in Rutenrichtung."

Das möchte ich mal heftigst bezweifeln, was für Matten sollen das den sein?? Denken1

Nicht, dass es das Problem nicht gibt, selbiges habe ich an meiner 6er XI3 auch entdeckt, allerdings ist es nur als Risse im blankinneren zu sehen, es hat sich noch nicht bis in die Stützwicklung vorgearbeitet.

Aber da gibt es meiner Meinung nach genug auch um den blank laufende fasern, ansonsten würden die Fasern ja nur durch das Harz zusammengehalten werden.

Solche Ausbrüche habe ich schon einige Male erlebt, an gebraucht gekauften Ruten zB. oder auch durch überlastung des nackten blanks erlebt.
Das sind dann häufig glatte Risse ohne erkennbare Enden der rundlaufenden Fasern.

Deine Reparatur ist sehr gut und haltbar, ähnliche Ergebnisse habe ich mit fireline als Bindegarn, dass ich normal mit Rutenlack lackiert habe. Hält auch nach einem Riss wunderbar.

Reinhard



Geschrieben von seele am 25.04.2017 um 07:28:

 

Zitat:
Original von stahldurst
Servus!
Ich meine, dass Meinungen da keine Rolle spielen ;-)
Fakt ist:
Rutenbaulack wird nicht hart sondern bleibt flexibel.
Laminierharz wird fast glashart.
Wenn ich etwas handwerklich angehe, mache ich es zu 100%
beste Grüße
Hans



Der Lack ist minimal dehnbar ja, aber da gehört schon einiges an Kraft dazu. Noch dazu das Roving ist nicht dehnbar, deshalb frag ich ja ob in Kombination da noch ein wirklicher Unterschied zu erkennen ist?


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